Die El Rocío Wallfahrt offenbart das wahre Wesen eines einzigartigen spirituellen Erlebnisses, während über jahrtausendealte Wege gewandert wird, die sich malerisch in der Nähe des Guadalquivir schlängeln. Diese historischen Pfade sind nicht nur Zeugen vergangener Zeiten, sondern ziehen Pilger aus aller Welt an. Bei jedem Schritt von Ort zu Ort wird die Verbindung zu den Generationen spürbar, die diese Routen bereits beschritten haben.

Die sanften Hügel und schattigen Olivenhaine bieten eine atemberaubende Kulisse, die zum Nachdenken und Verweilen einlädt. Es ist ratsam, innezuhalten und die Ruhe der Natur zu genießen, während man sich auf die bevorstehenden Feierlichkeiten vorbereitet. Die Wallfahrt stellt nicht nur einen physischen Weg dar, sondern auch eine innere Reise, die dabei hilft, Gedanken zu ordnen und den Glauben zu vertiefen. Die kleinen Kapellen entlang des Weges laden dazu ein, an den traditionellen Ritualen teilzunehmen – jede Station erzählt ihre eigene Geschichte. Die Magie dieser alten Pfade verzaubert und lässt die Wallfahrt in all ihren Facetten erleben.

Die Geschichte von El Rocío

Die Kultstätte El Rocío hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert, als ein Jäger aus dem Dorf Villamanrique (oder Almonte, je nach Überlieferung) eine Statue der Jungfrau Maria in einem Baumstamm im malerischen Doñana-Park entdeckte. Diese göttliche Entdeckung führte zur Errichtung einer Kapelle an genau jener Stelle, wo der Baum stand. Im Laufe des 17. Jahrhunderts begannen die ersten Hermandades, Bruderschaften aus den umliegenden Städten, ihre Pilgerreise zu Pfingsten zu unternehmen. Diese Reise war nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein gesellschaftliches Fest, das immer mehr Menschen anzog. 

Im 19. Jahrhundert erweiterten sich die Pilgerströme erheblich; Teilnehmer aus ganz Huelva, Cadiz und Sevilla begaben sich auf den Weg, wobei die Reise bis zu vier Tage in Anspruch nahm. Der Kult um die Jungfrau del Rocío gewann im nächsten Jahrhundert weiter an Bedeutung und zieht heutzutage Pilger aus ganz Spanien, sogar aus Barcelona und den Kanarischen Inseln, sowie internationale Touristen an. Die Anziehungskraft dieser einzigartigen Tradition zeigt sich in der Vielfalt der Menschen, die Jahr für Jahr zusammenkommen, um ihren Glauben und ihre Kultur zu feiern.