Mezquita-Catedral

Meisterwerk der islamischen Architektur

Die Mezquita in Córdoba: Ein Meisterwerk der islamischen Architektur

Die Mezquita in Córdoba stellt nicht nur ein architektonisches Wunder dar, sondern fungiert auch als Symbol der kulturellen Blüte, die die Stadt im 10. Jahrhundert erlebte. Unter dem Emir Abd ar-Rahman III. erlangte Córdoba eine herausragende Stellung in Europa; hier verschmolzen Wissenschaft, Kunst und Kultur zu einem außergewöhnlichen Erbe. Die beeindruckende Moschee, deren Bau im Jahr 785 begann, spiegelt diese Pionierzeit wider und beeindruckt mit ihren charakteristischen rot-weißen Bögen und einer atemberaubenden Säulenhalle.

Jeder Schritt durch die Mezquita erzählt von der innovativen Baukunst und der religiösen Toleranz dieser Zeit. Ursprünglich als Moschee erbaut, wurde sie später zur Kathedrale umfunktioniert, was ihre historische Vielschichtigkeit unterstreicht. Der Besuch der Mezquita ist eine Reise durch die Jahrhunderte, die die Möglichkeit bietet, das Erbe einer Stadt zu erleben, die einst die größte und wohlhabendste in Europa war.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team
Bethalle der Mezquita | © Sunhikes
Bethalle der Mezquita

Beim Schlendern durch die majestätischen Hallen wird die harmonische Verbindung aus islamischer und christlicher Architektur spürbar – ein echtes Zeugnis der Geschichte.

Die Debatte um den Namen dieses historischen Gebäudes zwischen der katholischen Kirche und der Stadt hat in den letzten Jahren Schlagzeilen gemacht, doch das hat dem Zauber der Mezquita keinen Abbruch getan. Heute wird sie offiziell als „Moschee-Kathedrale von Córdoba“ bezeichnet, was die komplexe Identität dieses Ortes widerspiegelt.

Für einen kleinen Eintrittspreis kann das ganze Jahr über eingetreten werden, um die spirituelle Atmosphäre sowie die kunstvollen Verzierungen zu bewundern. Es empfiehlt sich, den Besuch frühzeitig zu planen, um das volle Erlebnis zu genießen und die Magie dieses einzigartigen Ortes auf sich wirken zu lassen.

 

Die Mezquita in Córdoba: Ein Tor zur Geschichte

Der Zugang zur Mezquita in Córdoba erfolgt durch den malerischen Patio de los Naranjos, einem klassischen islamischen Waschhof, der bis heute von duftenden Orangenbäumen und sanften Brunnen geprägt ist. Dieser Ort bietet nicht nur eine erfrischende Oase, sondern auch einen faszinierenden Vorgeschmack auf die Pracht, die im Inneren der Moschee erwartet. Als die Mezquita für muslimische Gebete genutzt wurde, öffneten sich alle neunzehn Schiffe zu diesem Hof hin, wodurch die Säulenreihen wie eine natürliche Verlängerung der Bäume wirkten. Wenn das Sonnenlicht durch die hohen Bögen strömte, fielen strahlende Lichtstrahlen auf den Boden und schufen ein eindrucksvolles Spiel von Licht und Schatten. Dieses harmonische Zusammenspiel von Architektur und Natur lädt dazu ein, innezuhalten und die spirituelle Atmosphäre dieses einzigartigen Ortes zu genießen. Die Mezquita ist nicht nur ein Meisterwerk islamischer Baukunst, sondern auch ein Symbol für die kulturelle Verschmelzung, die Córdoba über Jahrhunderte geprägt hat. Die Schönheit und die Geschichte dieses außergewöhnlichen Ortes verzaubern jeden Besucher.

Kuppel der Mezquita | © Sunhikes
Kuppel der Mezquita

Die Bögen der Mezquita in Córdoba

Ein erster Blick auf die Mezquita in Córdoba ist von großer Faszination geprägt. Die architektonische Meisterleistung zeigt sich besonders in den hufeisenförmigen Bögen, die elegant über den unteren Säulen angeordnet sind. Diese spezielle Form verleiht dem Raum eine unverwechselbare Dynamik und hebt die monumentale Struktur hervor.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist das auffällige rot-weiß gestreifte Muster, das durch den Wechsel von Ziegeln und Stein in den Bögen entsteht. Diese ästhetische Innovation schafft nicht nur eine harmonische Einheit, sondern bringt auch eine besondere Lebendigkeit in den Raum. Mit mehr als 850 Säulen aus farbigem Granit, Jaspis und Marmor wird die Mezquita zu einem faszinierenden Spiel von Licht und Schatten. Das Sonnenlicht strömt durch die Fenster der vier Kuppeln und erzeugt beeindruckende Effekte, die sich mit dem sanften Glühen von Tausenden kleiner Öllampen verbinden.

Die Mihrab in der Mezquita

Die Mihrab in der Mezquita erfüllt traditionell zwei wesentliche Funktionen: Zum einen zeigt sie die Richtung nach Mekka an, was für das Gebet von entscheidender Bedeutung ist, und zum anderen verstärkt sie die Worte des Imams, sodass die Gemeinde ihm besser folgen kann.

In der Mezquita in Córdoba beeindruckt die Mihrab mit ihrer opulenten Gestaltung. Die muschelförmige Decke, aus einem einzigen Marmorblock gehauen, strahlt eine zeitlose Eleganz aus. Die angrenzenden Kammern sind mit exquisiten byzantinischen Goldmosaiken verziert, die einen faszinierenden Kontrast zu den schlichten Steinplatten bilden, die die Spuren der Pilger zeigen – überall dort, wo sie kniend gebetet haben. Interessanterweise ist die Gebetsnische nach Süden ausgerichtet, ähnlich wie die Mihrab der Moschee von Damaskus, und nicht nach Südosten in Richtung Mekka, was auf die einzigartige religiöse und kulturelle Identität dieser Region hinweist.

Die Kathedrale in der Mezquita

Im Herzen der beeindruckenden Mezquita von Córdoba thront die majestätische Renaissance-Kathedrale aus dem frühen 16. Jahrhundert. Sie wurde 1523 unter der Schirmherrschaft von König Karl V. in die bestehende Moschee integriert und stellt ein faszinierendes Beispiel für den Dialog zwischen zwei Kulturen dar. Links von der Kathedrale befindet sich die Capilla de Villaviciosa, die 1371 von maurischen Handwerkern errichtet wurde. Ihre atemberaubenden mehrlappigen Bögen sind ein Zeugnis für das handwerkliche Können jener Zeit und verleihen dem Raum eine besondere Atmosphäre.

Kuppel der Renaissance-Kathedrale in der Mezquita | © Sunhikes
Kuppel der Renaissance-Kathedrale in der Mezquita

Die Kathedrale selbst entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte weiter, maßgeblich beeinflusst von führenden Architekten wie Hernán Ruiz, der sie in einen gotischen Stil verwandelte. Der Hauptaltar aus rotem Marmor, ein Meisterwerk des Neoklassizismus von Álonso Matias, zieht mit fünf Gemälden von Antonio Palomino und kunstvollen Skulpturen von Pedro de Paz die Blicke auf sich. Besonders bemerkenswert sind die beiden Kanzeln aus Mahagoni, die eindrucksvolle Tierdarstellungen zeigen, sowie das barocke Chorgestühl, das im 18. Jahrhundert geschnitzt wurde. Hier wird die Geschichte, die in jedem Stein dieser einzigartigen Stätte lebendig wird, spürbar. Das kirchliche Bauwerk in der Mezquita von Córdoba ist ein faszinierendes Beispiel für die Verschmelzung von Kulturen und Epochen. Im Jahr 1236, als Córdoba von den Christen zurückerobert wurde, wurde die einstige Moschee feierlich zur Kathedrale geweiht. Mitten im Herzen der beeindruckenden Moschee, die einst das spirituelle Zentrum des islamischen Spaniens war, wurde im frühen 16. Jahrhundert eine Renaissance-Kathedrale errichtet. Ihre Säulen und kunstvollen Kapellen zeugen von der künstlerischen Brillanz dieser Zeit und bieten einen eindrucksvollen Kontrast zu den maurischen Elementen der Mezquita. Zusätzlich beherbergt die Kathedrale die Capilla Real, die als königliches Pantheon für christliche Könige dient. Hier befinden sich prächtige Grabmäler und kunstvolle Altäre, die sowohl religiöse als auch historische Bedeutung besitzen.

Im Jahr 1523 erweiterte König Karl V. die Moschee um ein imposantes Kirchenschiff, das den Raum noch majestätischer wirken ließ. Die fortlaufenden Renovierungen und Erweiterungen zogen einige der größten Architekten und Künstler Spaniens an, darunter Hernán Ruiz, der entscheidend an der gotischen Umgestaltung der Kathedrale mitwirkte. Sein Einfluss ist in den filigranen Details und den hohen Gewölben deutlich zu erkennen, die dem Raum eine ergreifende Spiritualität verleihen.

Hier befindet sich der Hauptaltar, ein neoklassizistisches Kunstwerk aus rotem Marmor, das von Álonso Matias entworfen wurde. Fünf eindrucksvolle Gemälde von Antonio Palomino zieren den Altar und erzählen biblische Geschichten, während die filigranen Skulpturen von Pedro de Paz ihm eine besondere Tiefe verleihen.

Besonders faszinierend sind auch die beiden Mahagoni-Kanzeln von Verdiquier, die mit kunstvollen Darstellungen eines Stieres und eines Löwen aus geädertem Marmor in nahezu natürlicher Größe sowie einem Adler aus schwarzem Marmor geschmückt sind. Diese Elemente zeugen von der Handwerkskunst des Barockzeitalters. Nicht zu vergessen ist das barocke Mahagoni-Chorgestühl, welches im 18. Jahrhundert von Duque Correjo geschnitzt wurde und die Atmosphäre des Raumes mit seiner opulenten Gestaltung prägt.

Links neben der Kathedrale befindet sich die Capilla de Villaviciosa, ein weiteres architektonisches Meisterwerk, das 1371 von maurischen Handwerkern erbaut wurde. Diese Kapelle ist für ihre filigranen Details und die beeindruckenden Fresken bekannt, die Geschichten aus der christlichen und islamischen Tradition erzählen.

Der Glockenturm, die Eingangstore und der Patio de Los Naranjos

Blick zum Torre de Alminar aus dem Patio de Los Naranjos | © Sunhikes
Blick zum Torre de Alminar aus dem Patio de Los Naranjos

Der gewaltige Torre de Alminar, mit seinen 93 Metern Höhe, ist ein beeindruckendes Wahrzeichen von Córdoba. An der Stelle des ursprünglichen Minaretts errichtet, lädt er dazu ein, die Stufen bis zur Spitze hinaufzusteigen. Oben angekommen, wird man mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt belohnt, der die Schönheit Córdobas aus einer ganz neuen Perspektive zeigt.

Die drei kunstvoll verzierten Eingangstore der Moschee sind ebenso faszinierend und spiegeln die maurische Bauweise wider. Während das La-Paloma-Tor im 15. Jahrhundert im gotischen Stil umgestaltet wurde, finden sich im Osten ärmere Nachbildungen früherer Tore, die im Zuge der Erweiterung durch Almanzar entstanden sind. Bevor die anderen Bereiche der Moschee erkundet werden, sollte unbedingt ein Moment im Patio de Los Naranjos verweilt werden. Dieser große Außenhof bietet die Möglichkeit, sich von der Sonne Córdobas zu erholen. Der Eintritt ist kostenlos, und Tickets für die weiteren Bereiche können bequem an einem Kiosk erworben werden. Die Atmosphäre dieses historischen Ortes verzaubert jeden Besucher.

Besuchsinformationen der Moschee-Kathedrale von Córdoba

März bis Oktober: 
Montag bis Samstag von 10.00 bis 19.00 Uhr. 
An Sonn- und Feiertagen von 8.30 bis 11.30 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr.

November bis Februar: 
Von Montag bis Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr.
An Sonn- und Feiertagen von 8:30 bis 11:30 Uhr und von 15:00 bis 18:00 Uhr.

Tickets für Führungen können online gekauft werden. Eintrittskarten sind an der Kasse auf der Plaza de los Naranjos erhältlich. Im Gegensatz zur Alhambra in Granada sind Warteschlangen selten. Besucher können die Eintrittskarten auch am Vormittag kaufen und später abholen.