Die Region El Julan erstreckt sich im Südwesten El Hierros von der Punta de la Restinga bis zur Punta de la Orchilla. Der gewaltige Berghang senkt sich, von den Höhenlagen bis zum Mar de las Calmas (Meer der Stille), hinab.

Die Entstehungsgeschichte von El Julan gleicht der von El Golfo. Vor etwa 160.000 Jahren fand hier ein gewaltiger, gravitationsbedingter Bergsturz statt. Man nimmt an, dass bei diesem Kollaps 130 Kubikkilometer Erd- und Gesteinsmassen in den Ozean stürzten. So wurde entlang der Küstenlinie die riesige bogenförmige Bucht zwischen den Landspitzen bei Restinga und Orchilla geformt. Aufgrund dieser Naturkatastrophe sinkt der Meeresgrund hier schnell auf eine enorme Tiefe.

Anders als in der Bucht von El Golfo wurde die abgerutschte Landmasse im Gebiet von El Julan durch die Eruptionsmasse späterer Vulkanausbrüche, die entlang der Cumbre stattfanden, wieder aufgefüllt. Dadurch entstand der steil abfallende Berghang, dessen Bild heute von zahlreichen erosionsbedingten Barrancos geprägt wird.

Die gesamte Gegend ist nahezu unbewohnt. Die schmale Straße wurde erst zur Jahrtausendwende asphaltiert. Sie schlängelt sich kurvenreich entlang steiler Vulkanhänge und zwischen Kiefernwäldern hindurch.

Im Gebiet liegen auch die archäologisch wichtigsten Fundstätten der Bimbaches, der Ureinwohner El Hierros.