Es wird vermutet, dass das Gebiet mit der auffälligen Konzentration von Kultplätzen für die Ureinwohner als heilige Zone galt. Funde von Felsgravuren, zeremonielle oder religiöse Bauten, Reste von Wohnbehausungen und Bestattungshöhlen weisen darauf hin. Auch primitive Werkzeuge und Überreste von Mahlzeiten in Form sogenannter Concheros (Muschelschalen) wurden in El Julan gefunden.

Die Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Felsgravuren teilen sich in zwei voneinander getrennt liegende Fundgebiete: Los Letreros, die Schrifttafeln und Los Números, die Zahlen. In beiden Zonen wurden lange Lavaplatten mit spitzen Steinen bearbeitet. Unter den Petroglyphen finden sich Kreise, Wellenlinien oder Spiralen sowie abstrakte Darstellungen, die wahrscheinlich Menschen und Tiere zeigen. Insgesamt handelt es sich um mehrere Hundert Felsbilder, die interessanterweise aus verschiedenen Zeitaltern stammen.

Den Ursprung der Gravuren konnte noch nicht eindeutig festgelegt werden. Die Ähnlichkeit mit libysch-berberischen Inschriften unterstützt die Theorie, dass die ersten Einwohner El Hierros nordafrikanische Wurzeln besaßen.