Küstenwanderung El Cotillo zur Playa de Esquinzo

Im Süden von El Cotillo erstrecken sich unvergleichliche Sandstrände, die von steil abfallenden Felsklippen unterbrochen werden. Sie bieten spektakuläre Kulisse für unzählige Surf-Enthusiasten. Die Ortschaft hat attraktive Pfade angelegt, die alle paar Schritte durch Steine gekennzeichnet sind und eine wunderbare Aussicht auf das Meer bereithalten.

Wandert man jedoch weiter südlich an der Steilküste entlang, wird man von der rauen Schönheit der Natur gefangen genommen. Hier ist der Weg gelegentlich durch Erosion unterbrochen und endet manchmal an einer atemberaubenden Abbruchkante, von der Teile des Felsens ins tosende Meer gestürzt sind.

Torre del Tostón 
Dieser runde Verteidigungsturm wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Er sollte die Küste vor den Angriffen der Berberpiraten schützen. Der auch unter dem Namen Nuestra Señora del Pilar y San Miguel bekannte Turm ist ein architektonisches Kunstwerk und ähnelt dem Turm von Caleta de Fuste, da er von demselben Baumeister errichtet wurde.

El Cotillo 
Das charmante Fischer- und Surferdörfchen El Cotillo ist der ideale Ort, um sich mit Wasser zu versorgen oder einen Kaffee zu trinken. Der Fischereihafen von El Cotillo ist der einzige echte Hafen an der gesamten Westküste der Insel.

Die Wanderung  startet am Ortsausgang  von El Cotillo beim Torre del Tostón, dem runden Verteidigungsturm aus dem 18. Jahrhundert. Beim Turm steht das Skelett eines Cuvier-Schnabelwals, der 2004 am Strand von Majanicho gestrandet war. In der Nähe des  Wehrturms kann man außerdem mehrere historische Kalkbrennöfen bestaunen.

Der Küstenweg führt oberhalb der Klippen in südlicher Richtung an der Steilküste und den Stränden entlang, die ein wahres Eldorado für Surfer sind. Die stetige Atlantikbrandung, die sich an Sandbänken und Riffen bricht, lockt zahlreiche Surfer.

Zu Beginn der Route schlendert man entlang der Strände von El Castillo und Aljibe de la Cueva. Informationstafeln bezeichnen diesen Teil der Küste als Piedra Playa. Beim ersten Betrachten dieser beiden Strände könnte man annehmen, dass es sich um einen einzigen Strand handelt, sie durch einen nahtlosen Sandstreifen miteinander verbunden sind. 

Nach rund 2 Kilometern Wegstrecke steigt man am Ende der Sandfläche an der Punta Mallorquín zu den Steilklippen auf. Ab hier verläuft der mit Steinen eingefasste Küstenwanderweg PR-FV 1 parallel zur Steilküste. Man folgt dem offiziellen Wanderweg entlang der Klippen begleitet von weiten Blicken über den tiefblauen Atlantik zum nächsten Strand, dem Playa del Águila. Nach etwa 4 Kilometern erreicht man einen Aussichtspunkt, von dem man den spektakulär am Fuße der Steilküste gelegenen Strand überblicken kann. 500 Meter weiter führt eine kühn in den 20 Meter hohen Fels gebaute Treppe hinunter zum Strand. Im Volksmund wird der Playa del Águila (Adlerstrand) wegen der illegal errichteten Treppe auch Playa Escalera (Treppenstrand) genannt. Die von hohen Klippen umgebene Bucht bietet ein eindrucksvolles Panorama. Unzählige Wellen rollen unaufhörlich an den langen, feinsandigen Strand heran.

Von hier geht es weiter zum Playa del Esquinzo. Entlang der Klippen führt der Wanderweg zur Punta de las Roquecillas, einem felsigen Küsteabschnitt. Vorbei an der einer Ruine eines Hauses folgt man weiter dem Küstenwanderweg PR-FV 1. Der Blick auf den Atlantik und die Wellen, die sich an der rauen Felsküste brechen, lässt keine Langeweile aufkommen. Im Hinterland erhebt sich eine malerische Hügelkette und nach 6,5 Kilometern erreicht man den wunderschönen Strand Playa del Esquinzo.

Schon der Ausblick über den gelbsandige Strand ist wunderbar. Das Wasser ist kristallklar und hat eine türkisblaue Farbe. Die Bucht ist von malerischen Klippen gesäumt, die der Playa de Esquinzo einen einzigartigen Charakter verleihen. Um Abzusteigen geht man noch ein Stück landeinwärts oberhalb der Klippen am Parkplatz vorbei. Ein Pfad führt über eine Kletterpartie hinunter zu den Stranddünen. In der nahe gelegenen Schlucht Barranco de Esquinzo bietet sich eine Erkundung der Vogelwelt an.

Für den Rückweg besteht die Möglichkeit, vom Parkplatz oberhalb der Playa geradeaus der Piste zu folgen. Diese Route ist zwar deutlich kürzer, aber man muss mit Staub durch vorbeifahrende Autos rechnen. Wer dies vermeiden möchte, ist gut beraten, die gleiche Strecke wie auf dem Hinweg zu nehmen.

Parkplatz: Am Ortsausgang von El Cotillo in der Calle el Parque gegenüber dem Torre del Tostón.

TIPP: 
Obwohl die Wanderung in 4,5 h Gehzeit zu bewältigen ist, sollte man genügend Zeit einplanen, um an den Stränden abzusteigen, ins Wasser zu springen und sich ein wenig zu sonnen.  

Hinweis: 
Es ist ratsam, die Gezeiten im Blick zu haben. Wenn sich die Wellen kräftig brechen und die Flut ihren höchsten Punkt erreicht hat, schrumpft die Breite einiger Strandbereiche erheblich oder sie verschwinden vollständig.