Eine besondere Tierwelt im rauen Klima des Hochgebirges
Der Teide Nationalpark bietet einen Lebensraum für viele seltene Tierarten
Das einzigartige und beeindruckende Ökosystem des Teide Nationalparks, welches durch Vulkane geschaffen wurde, bietet auf knapp 20.000 Hektar Fläche einen Lebensraum für viele seltene Tierarten.
Neben der einzigartigen Landschaft, Geologie und Flora beherbergt der Park auch eine besondere Fauna, in der die wirbellosen Tiere vorherrschen. Doch auch Vertreter von Säugetieren, Vögeln und Reptilien haben sich an das raue Klima des Hochgebirges anpassen können.
Die Vogelwelt des Nationalparks besteht aus ungefähr 20 Arten
Der Park ist Heimat für ungefähr 20 Vogelarten, von denen die Hälfte dort auch regelmäßig brütet. Die am häufigsten anzutreffende Art ist der lustige kleine Kanarenpieper (Anthus berthelotii), der gerne trockene, gras- und buschbestandene Gebiete bewohnt.
Der wunderschöne gelbe Kanarengirlitz (Serinus canaria) ist die Stammart des domestizierten Kanarienvogels und gilt als Natursymbol der Kanarischen Inseln. Er ernährt sich von bevorzugt von Samen und hält sich gerne in Zonen mit reichlich Versteckmöglichkeiten wie Randzonen von Kiefernwäldern oder Buschgebieten auf.
Das stolze Tiersymbol der Insel Teneriffa ist der blaue Teidefink (Fringilla teydea). Er ist mit einer Länge von bis zu 18 Zentimeter größer als der Buchfink, auch Schnabel, Kopf und Brust sind kräftiger. Der Teidefink gilt als potenziell gefährdet und steht auf den Kanaren seit 1980 unter Schutz.
Hübsch anzusehen ist der amselgroße Nördliche Raubwürger (Lanius excubitor) mit einem charakteristischen schwarzen Streifen an den Augen. Er ernährt sich vorwiegend von Insekten, die der vor dem Verzehr gerne an dornigen Sträuchern aufspießt.
Die Kanarenmeise (Parus caeruleus teneriffae) und der Zilpzalp bzw. Weidenlaubsänger (Phylloscopus collybita) sind beides scheue Artgenossen, die man nicht so leicht zu Gesicht bekommt. Auch das imposant gemusterte Felsenhuhn (Alectoris barbara) nimmt meistens Reißaus, wenn man in seine Nähe kommt.
Auch der Turmfalke (Falco tinnunculus), der weitverbreitetste Greifvogel Teneriffas, ist im Teide Nationalpark anzutreffen.
Faszinierende Geckos und Eidechsen
Interessant sind die endemischen Reptilien wie Kanarengeckos (Tarentola delalandii), Walzenskinke und vor allem die Kanareneidechse (Gallotia galloti galloti).
Auf Wanderungen oder Streifzügen durch die Natur des Teide Nationalparks trifft man am häufigsten auf Kanareneidechsen. Die neugierigen kleinen Echsen halten sich gerne auf besonntem, offenem und felsigen Gelände mit Gräsern und Sträuchern auf, die gute Möglichkeiten zum Verstecken bieten.
Die scheuen Kanarengeckos sind in erster Linie dämmerungs- und nachtaktiv, mit ein bisschen Glück jedoch auch beim Sonnenbaden auf Felsen oder Mauern anzutreffen. Die Tiere können eine Gesamtlänge (inklusive Schwanz) bis zu 15 cm erreichen. Ihre Nahrung besteht größtenteils aus Insekten wie Ameisen, Heuschrecken oder Schmetterlingsraupen.
Wirbellose stellen größte Gruppe der Tiere im Park
Die Wirbellosen, insbesondere Spinnen, Käfer, Zweiflügler und Hautflügler stellen mit über 1.400 Arten die größte Gruppe der Tiere im Park. Auch der Anteil an Endemiten ist mit mehr als 40 % unter ihnen am höchsten. Vor allem die Blütezeit im Frühjahr lockt eine Vielzahl an Insekten an, darunter auch Käfer, Schmetterlinge, Wespen und Bienen.
Der schwarze Pimelia Ascendens ist der König der Käfer im Nationalpark. Der kleine Allesfresser erträgt extreme Temperaturen und wehrt sich gegen Angreifer, indem er Magensäfte absondert. Der auf Teneriffa endmische Käfer lebt bevorzugt unter Steinen oder in Ginsterbüschen im Hochgebirge und ist vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv.
Säugetiere im Nationalpark El Teide
Der Nationalpark ist Heimat für fünf verschiedene Arten von Fledermäusen - dies sind auch die einzigen heimischen Säugetiere im Park. Dazu gehören das auf den Kanaren endemische Kanaren-Langohr (Plecotus teneriffae) und der Kleine Abendsegler (Nyctalus leisleri).
Der Algerische Igel (Aetechinus algirus), Hausmaus (Mus musculus) und die Wanderratte (Rattus norvegicus), das Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) sowie das beklagenswerte, zur Jagd ausgesetzte Mufflon (Ovis musimon) wurden eingeführt.