Flora im Teide Nationalpark

Trotz des ersten Anscheins von einer trockenen oder gar öden Landschaft, ist der Nationalpark Heimat einer Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzenarten. Die Flora des Parks ist besonders und beherbergt viele seltene Arten.
Von April bis Juni ist Blütezeit: Zahlreiche Pflanzen präsentieren sich in Ihren schönsten Farben und die Luft wird von aromatischen Düften erfüllt.

Entdecke die unglaubliche Vielfalt der Pflanzenwelt

Im Frühjahr ist Blütezeit im Teide Nationalpark

Im Nationalpark herrscht von April bis Juni ein beeindruckendes Blütenmeer. Die sonst so karge Vulkanlandschaft bietet dann ein wahres Farbenschauspiel – die perfekte Jahreszeit für Wanderungen oder Spaziergänge im Nationalpark!

Die Büsche und Sträucher erfreuen mit ihrer Blütenpracht, die Luft ist angefüllt mit wunderbaren Aromen und unzählige nützliche Insekten schwirren umher. Zu dieser Zeit sind auch die Bienen aktiv und bestäuben die Pflanzen. Die Imkerei ist hier die einzige landwirtschaftliche Nutzung, welche im Gebiet des Nationalparks erlaubt ist. Imker unterhalten hier zwischen Mai und Oktober rund 2.500 Bienenstöcke auf über 2.200 Metern Höhe.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team

Obwohl die Pflanzenwelt in den höheren Zonen des Teide Nationalpark unter extremen Bedingungen leiden muss, ist sie reich an blühenden Pflanzen. Durch die temperaturbedingten Schwankungen, starke Trockenheit und das intensive Licht herrschen widrige Umstände für die Pflanzen vor. Von den 212 Arten im Nationalpark kommen 58 nur auf den Kanaren und 32 sogar nur auf Teneriffa vor. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man die extremen Lebensbedingungen in dieser Höhenzone bedenkt. Für viele endemische Arten bieten die Steilwände und geschützt liegenden Ebenen der Caldera de Las Cañadas einen Zufluchtsort.

Wildprets Roter Natternkopf (Echium wildpretii) ist eine der beeindruckendsten und auffälligsten Pflanzen im Nationalpark. Sie kommt nur auf der Insel Teneriffa vor und ist in den Cañadas del Teide, vor allem an den Randbergen der Caldera verbreitet. Der Rote Natternkopf, auch Rote Tajinaste genannt, kann bis zu drei Meter hoch werden und besitzt einen auffallenden, purpurroten Blütenstand. Ein naher Anverwandter gedeiht in den Höhenlagen der Insel La Palma, der Rosa Natternkopf.

In der Region um El Portillo kann man auf Wanderungen und Streifzügen durch die Natur den Blauen Teide-Natternkopf (Echium auberianum) bestaunen.

Das zarte Teide-Veilchen (Viola cheiranthifolia) gilt als Juwel des Parks und ist eine der bekanntesten und seltensten Pflanzenarten. Es kommt nur in extremen Höhen von 2.400 bis 3.100 Meter an den Hängen des Teide und Guajara vor. Daneben sind Flechten und Moose die einzigen Pflanzen, die in dieser Umgebung überleben können.

Der Teide-Ginster (Cytisus supranubius) ist einer der am prachtvollsten blühenden Büsche, die man in der Hochgebirgsvegetation zwischen 1.700 und 2.400 Metern findet. Er blüht weiß bis rosa und kommt nicht nur auf Teneriffa, sondern auch auf La Palma vor.

Auch der gelb blühende Klebrige Drüsenginster (Adenocarpus viscosus) ist in der Zone der Hochgebirgs-Buschvegetation zu bestaunen.

Außerdem sorgen verschiedene strauchartige Blühpflanzen für eine bunte Farbvielfalt im Teide Nationalpark. Der Teidelack (Erysimum scoparium) mit weiß-violetten Blüten ist häufig in den Cañadas del Teide anzutreffen. Die Teide-Rauke (Descurainia bourgaeana) verfügt über zahlreiche kleine Blütenstände und bedeckte ganze Flächen mit einem gelben Blütenteppich. Schön anzusehen sind die gefüllten rosa blühten des Behaarten Federkopfs (Pterocephalus lasiospermus). Auch die Cañadas-Kanarenmargerite (Argyranthemum tenerifae) gedeiht in den Höhenlagen des Parks.

Seltener anzutreffen ist die Teide-Katzenminze (Nepeta teydea) mit violettblauen Blütenkelchen. Die am Grund verholzte krautige Pflanze erricht Wuchshöhen bis zu einem Meter.

In den niedrigeren Randgebieten des Parque Nacional del Teide findet man den gelb blühenden Kanarischen Riesenfenchel (Ferula linkii), auch Rutenkraut genannt.

Die Kanarische Zeder (Juniperus cedrus) ist ein seltener Vertreter der Bäume im Teide Nationalpark. Sie siedelt oftmals in unzugänglichen steilen Felswänden. Vereinzelte Exemplare findet man am Fortaleza und am Guajara.

In den niedriger gelegenen Übergangszonen von der Corona Forestal zum Nationalpark wächst die Kanarische Kiefer (Pinus canariensis), ein wahrer Überlebenskünstler der selbst Waldbrände überstehen kann.

 

Botanischer Garten beim Besucherzentrum El Portillo

Beim Besucherzentrum El Portillo befindet sich der Botanischen Garten des Teide Nationalparks der im öffentlich zugänglichen Bereich einen ausgeschilderten Rundweg bietet. Der Rundgang durch den ca. vier Hektar großen Garten ist interessant für alle, die sich für die einheimischen Pflanzen und ihre Erhaltung interessieren und informiert über die Artenvielfalt des Parks. Im Garten sind mehr als 75 % der höheren Pflanzenarten des Nationalparks vertreten.

Die Anlage widmet sich der Erhaltung und Nachzucht von Arten, die vom Aussterben bedroht sind.