San José de Los Llanos beim Vulkan Chinyero

San José de Los Llanos ist ein kleines, idyllisches Dorf in der Nähe des Vulkans Chinyero. Die Landschaft ist atemberaubend schön, mit vielen Naturparks und Wanderwegen.

San José de Los Llanos - 

ländliche Idylle beim Vulkan Chinyero

San Jose de los Llanos ist ein netter Ort in der Gemeinde El Tanque. Mit einer Bevölkerung von ca. 540 Einwohnern ist er eher unscheinbar, jedoch spielt er eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und Viehzucht der Region. Hier findet man Felder und im Winter auch saftiges Gras. San Jose de los Llanos hat eine lange Tradition der Landwirtschaft und Viehzucht. Das heißt, dass die Menschen hier ihren Lebensunterhalt vor allem durch den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse sowie die Aufzucht von Kühen, Schafen und Ziegen verdienen. Dank seiner Höhe von 1100 Metern über dem Meeresspiegel herrscht hier angenehme Temperatur und es gibt viel Sonne. San Jose de los Llanos liegt unterhalb des Vulkans Chinyero.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team
Das Naturschutzgebiet Chinyero – Reserva Natural Especial de Chinyero | © Sunhikes
Das Naturschutzgebiet Chinyero – Reserva Natural Especial de Chinyero

Der Ausbruch des Chinyero im Jahr 1909

Der letzte Ausbruch eines Vulkans auf Teneriffa ereignete sich am Chinyero. Schon Monate vor dem Ausbruch gab Anzeichen dafür, dass sich etwas in der Erde bewegte. Immer wieder wurden leichte Erdbeben registriert und die Bewohner der umliegenden Dörfer berichteten von seltsamen Geräuschen und Erschütterungen. Die Eruption des Chinyero begann mit unterirdischen Erschütterungen, Beben und steigenden Bodentemperaturen. Am 18. November 1909 öffnete sich die Erde mit lautem Getöse an der nordwestlichen Riftzone und spuckte zehn Tage lang Lava sowie eine mächtige Säule aus vulkanischem Gestein und Gasen aus.

Eine monumentale Säule aus schwarzem Vulkanstaub, Lapilli und Schlacke erhob sich majestätisch bis zu einer Höhe von 200 Metern in den Himmel. Der Wind trieb sie erbarmungslos gen Norden und verteilte die feinen Partikel großzügig über dem nördlichen Teil Teneriffas. Selbst Punta del Hidalgo, ganze 50 Kilometer entfernt, wurde von der Asche erreicht. Die Eruptionssäule war ein imposantes Schauspiel, das von allen Städten im Nordwesten und Südosten Teneriffas sowie von den benachbarten Inseln La Gomera und La Palma bewundert werden konnte - so berichten es zumindest die Chroniken von damals.

Die erste Lavaströmung bahnte sich ihren Weg gen Norden in Richtung El Tanque und Icod. Doch sie erstarrte und bildete eine Schutzmauer, die die weiteren Ströme in Richtung Westen lenkte. Die meisten Lavaströme ergossen sich von den Eruptionsmündungen auf 1500 Meter Höhe hangabwärts und bedrohten direkt die Täler von Arriba und Santiago. Der Ausbruch dauerte insgesamt zehn Tage und war einer der heftigsten auf Teneriffa in den letzten Jahrhunderten. Dabei  hinterließ der Vulkan große Verwüstungen und veränderte die Landschaft nachhaltig. Heute ist der Chinyero ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Naturliebhaber. Der Krater des Vulkans ist noch immer gut erkennbar und bietet einen beeindruckenden Anblick. Wer sich für Geologie interessiert, sollte unbedingt einen Besuch wagen!

Eine Wanderung zum Montaña Chinyero - ein Tag voller Abenteuer und Schönheit

Auf der Suche nach einem unvergesslichen Tag voller Abenteuer und schöner Landschaften? Dann ist eine Wanderung zum Montaña Chinyero eine großartige Gelegenheit. Der Weg beginnt in San Jose de los Llanos und die kürzeste Route beträgt 4,3 km. Mit etwas Geduld und Motivation kann man den Berg in eineinhalb Stunden erreichen. Auf dem Weg zum Montaña Chinyero kann man sich an wilden Blumen erfreuen. Der Ausblick auf dem Gipfel ist atemberaubend. Aus Gründen des Naturschutzes ist der Gipfelaufstieg nicht erlaubt, jedoch besteht als Erweiterung ein Rundweg um den Vulkan. Dieser Vulkan befindet sich im Nordwesten der Insel und ist nur wenige Kilometer vom Garachico-Vulkan entfernt, direkt über dem Tal von Santiago. Der Chinyero ist Teil einer Gruppe von jungen Vulkanen, die entlang einer Linie in einer Höhe von 1300-1500 Metern über dem Meeresspiegel liegen. Dieses Gebiet wird als Dorsal de Abeque oder Nordwest-Riftzone bezeichnet. Diese Erhebung befindet sich unterhalb des Teide und reicht bis zum alten Vulkanmassiv des Teno Gebirges.

der rötlich-schwarze Vulkankegel des Montaña Chinyero inmitten von Lapilli-Flächen | © Sunhikes
der rötlich-schwarze Vulkankegel des Montaña Chinyero inmitten von Lapilli-Flächen

PR-TF 51 San José de los Llanos - Punta de Teno

Die Strecke von San José de los Llanos über Erjos, die Cumbre de Masca und die Cumbre de Bolico bis zum Bergrücken des Camino de Baracán ist ein Highlight. Vom Tabaiba-Pass, vorbei am Abzweig zum Gipfel des Baracán, ist man auf dem Weg nach Teno Alto. In Teno Alto sollte man eine Rast in der Bar einplanen. Ab hier geht es auf dem PR-TF 51 weiter in Richtung Punta Teno. Jetzt ist man auf dem letzten Abschnitt der Route. Der Weg führt entlang der atemberaubenden Schlucht Las Cuevas auf teils unebenen Wegen und Geröll und belohnt durch einen spektakulären Panoramablick auf die Tiefebene von Teno Bajo. Am Ende der Schlucht bei der Plantage folgt man der Landstraße bergab in Richtung des Leuchtturms nach Punta Teno.

Die Rückfahrt aus Punta Teno nach Buenavista del Norte mit dem Bus ist empfehlenswert. Gutes Schuhwerk, genügend Wasser und Snacks sind ein Muss. Auch das Wetter sollte im Auge behalten werden, da es in den Bergen schnell umschlagen kann.

→ Die gesamte Strecke mit etwa 24 Kilometer Länge und einer Dauer von ungefähr 6,5- 7,5 Stunden sowie etwa 880 Höhenmetern im Aufstieg und 1.970 Höhenmetern im Abstieg ist eine sehr schwere Wanderung. Der Rückweg erfolgt auf dem gleichen Weg oder mit Bus oder Taxi zurück.

Blick entlang der steil aufragenden Klippen des Teno-Gebirges von Punta de Teno | © Sunhikes
Blick entlang der steil aufragenden Klippen des Teno-Gebirges von Punta de Teno