Rundwanderung von Los Silos über Erjos, Monte del Agua und Las Moradas nach Los Silos PR-TF 53 / PR-TF 54
Fakten
Tourencharakter
Eine atemberaubende Rundwanderung erwartet Wanderfreunde in Los Silos. Drei offizielle Wanderwege führen direkt ins Teno-Gebirge, von denen sich zwei zu einer langen und abwechslungsreichen Route verbinden lassen. Der PR-TF 53 führt bergauf vorbei am verlassenen Weiler Cuevas Negras und durch ehemalige Terrassenfelder bis nach Erjos. Der Rückweg auf dem PR-TF 54 führt durch den immergrünen Lorbeerwald des Monte del Agua und an den Ruinenhäusern von Las Moradas vorbei. Nach einer fantastischen Aussicht auf die Küste endet die Tour wieder auf dem Dorfplatz von Los Silos. Diese Wanderung verspricht ein unvergessliches Erlebnis inmitten der beeindruckenden Natur Teneriffas.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Die historischen Handelswege führen zu den eindrucksvollen Ruinenhäusern und man durchquert verlassene Kulturlandschaften. Ein idyllischer Weg führt von Los Silos nach Erjos entlang einer teils wasserführenden Schlucht. Schon seit Jahrhunderten dient dieser Pfad als Verbindung zwischen dem Süden Teneriffas und Los Silos. Mit der Integration des Weges in den Camino Real wurden viele Abschnitte gepflastert und erleichterten so den Transport von Waren zwischen den Dörfern am Meer und denen in den Hanglagen. Besonders gut erhalten sind das alte Steinpflaster, die seitlichen Mauern zu den angrenzenden Feldern und der steinerne Wasserkanal. Los Silos selbst beherbergt zudem die Lavaderos de Susana, öffentliche Waschplätze, die zum kulturellen Erbe gehören und nach der Bewohnerin Susana Martín benannt sind.
Routenbeschreibung
Der gut ausgeschilderte Wanderweg startet auf dem zentralen Platz von Los Silos und führt auf der Calle Susana vorbei an einigen Häusern zu den Waschplätzen. Nach einem kurzen Spaziergang über eine Holzbrücke führt die Route rechts bergauf an benachbarten Obst- und Gemüsegärten vorbei. Man folgt auf dem altem Steinplaster des Camino Real in den Teno Park. Der Pfad schlängelt sich dann den Berg hinauf, wobei man schnell an Höhe gewinnt und die rechts gelegene Schlucht des Barranco de Cuevas Negras immer tiefer wird. Einige Zeit später kommt man an den zerklüfteten Felswänden vorbei, darunter eine, die besonders groß, dunkel und auffällig ist. Diese entstand während mehrerer vulkanischer Ausbrüche, wobei die unterschiedlichen Lava-Zusammensetzungen zu unterschiedlich hartem Gestein führten. Über Millionen von Jahren hinweg wurde das Gestein den Witterungsbedingungen ausgesetzt, wodurch es verwitterte und teilweise abgetragen wurde. Die Härte des Ausgangsgesteins bestimmt, wie schnell sich das Gestein verändert. Willkommen in Cuevas Negras, einem Weiler mit faszinierenden Felswänden und zahlreichen Höhlen.
Ein Stück weiter entlang des Weges trifft man auf verlassene und halb verfallene Häuser, die einst zum Weiler Casas de las Cuevas Negras gehörten. Diese sind ein gutes Beispiel für die traditionelle kanarische Architektur. Die Bewohner dieser ländlichen Gegend lebten von Landwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft. Die angrenzenden Terrassenfelder sind mittlerweile fast alle überwuchert, aber entlang des folgenden Weges bis nach Erjos lassen sich noch Spuren der einstigen Landwirtschaft erkennen.
Kurz darauf überquert der Wanderweg die flache Barrancoschlucht, die bisher rechts des Weges verlief und nun auf der linken Seite zu sehen ist. Ein kleiner, mit einem Kreuz markierter Pfad führt für eine schöne Aussicht zu einem alten Dreschplatz des Weilers. Auf dem Hauptweg geht es gemächlich weiter, vorbei an den fast unsichtbaren Feldern, die allmählich in die Höhe führen. Mit jedem Schritt wird es kühler und feuchter und die Vegetation verändert sich. Endemische und eingeführte Pflanzen werden immer üppiger, während der Weg langsam in den Baumheide- und Lorbeerwald übergeht. Zwischen November und Mai erfreuen zahlreiche Kanaren-Glockenblumen (Canarina canariensis) das Auge, aber auch in den anderen Monaten gibt es botanisch Einiges zu entdecken, wie beispielsweise die Kanarische Drachenwurz (Dracunculus canariensis), den Kanarischen Fingerhut oder Fuchsien.
Während des Weges nach Erjos begleiten einen immer wieder die kleinen, idyllischen Häuser und Hütten. Der Wald wird dichter und vielfältiger, während die Luft spürbar kühler und feuchter wird. Entlang des Weges verlaufen alte, von Moos überwachsene Wasserkanäle, die entweder offen oder von Steinen bedeckt sind. Daneben liegen neue Wasserrohre, die den Weg kreuzen. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten hört man an jeder Ecke plätschernde und rauschende Geräusche. Auf der anderen Seite des Pfades erstreckt sich eine lange Steinmauer, die in der Vergangenheit Obstplantagen umgrenzte.
Nach einer Weile verlässt man den Teno Rural Park. Der schmale Pfad schlängelt sich zwischen wilden Feldern hindurch und erreicht bald die ersten Gebäude von Erjos. Anschließend führt der Weg am Kirchplatz vorbei, der sich für eine kurze Rast in einer der Bars des historisch bedeutsamen Dorfes anbietet. Das Dorf diente als Verbindung zwischen der Nord- und Südseite von Teneriffa für den Handel von Weizen, Kartoffeln und Kohle.
Die Route durchquert den üppigen, immergrünen Lorbeerwald auf dem Wanderweg Las Moradas nach Los Silos. Der breite und schattige PR-TF 52 führt von Erjos zum nach rechts abgehenden PR-TF 54, der einen bergab durch den Monte del Agua Lorbeerwald leitet. Der Weg verläuft durch den malerischen Lorbeerwald des Monte del Agua und verlässt diesen an einer ausgeschilderten Kreuzung nach rechts. Ein schmalerer Pfad führt durch Baumheidewald zur Aussicht auf die rechts liegende Schlucht des Los Cochinos. Früher wurde dieser Wald zur Gewinnung von Kohle genutzt.
Auf dem Weg Richtung Küste wechselt man den weichen Untergrund gegen einen gepflasterten Weg. Vor einem liegen die Ruinen von Las Moradas – zunächst die kaum erkennbaren Gebäude von Moradas de Arriba und wenig später die vier Gebäude von Moradas de Abajo, umgeben von einem markanten, hohen Bergrücken. Wie auch bei den Cuevas Negras sind diese traditionellen kanarischen Landhäuser verlassen und nur noch Fassaden und einige Zwischenwände stehen. Früher wurde hier Landwirtschaft betrieben, ergänzt durch Viehzucht und Waldnutzung. Die terrassierten Felder sind beim Abstieg nicht so gut zu erkennen wie auf dem Hinweg bergauf.
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