Cortes de la Frontera: Zwischen Alcornocales und Sierra de Grazalema
Cortes de la Frontera ist nicht nur eine malerische „Pueblo Blanco“, sondern auch der ideale Ausgangspunkt für Erkundungen zwischen dem Naturpark Alcornocales und dem Naturpark Sierra de Grazalema. Diese beiden beeindruckenden Naturschutzgebiete, die sich im äußersten Westen der Provinz Málaga erstrecken, bieten eine atemberaubende Vielfalt an Flora und Fauna. Während man durch die charmanten, weißgetünchten Straßen von Cortes schlendert, kann der Blick über das weitläufige Guadiaro-Tal genossen werden, das von den majestätischen Bergen der Serranía de Ronda umgeben ist.
Die andalusische Landschaft ist wunderschön, und es lohnt sich, dort zu wandern. Man sieht Korkeichenwälder, spektakuläre Aussichtspunkte und mit etwas Glück sogar Steinadler. Hier, wo sich Korkeichenwälder über die Hügel erstrecken, kann man die unberührte Schönheit Andalusiens erleben. Der Duft von Kork und Vogelgezwitscher begleiten die Erkundungen. Diese Region bietet eine reiche Flora, Fauna und Geschichte. Seit dem 17. Jahrhundert machte die Korkproduktion Cortes zu einem wohlhabenden Pueblo Blanco. Die Villen aus dem 18. Jahrhundert erzählen von vergangenem Reichtum und Handwerkskunst.
Bei einem Spaziergang durch die Straßen erlebt man den Charme und die Traditionen dieser malerischen Stadt. Mit über 170 km² ist sie eine der größten Gemeinden der Provinz Málaga und bietet eine atemberaubende Kulisse. Auf 623 Metern genießt man den Blick auf Berge und Flora/Fauna. Die rund 4.500 Einwohner leben im Einklang mit der Natur und bewahren traditionelle Bräuche. Die Wanderwege führen durch dichte Wälder und zu spektakulären Aussichtspunkten. Es empfiehlt sich, in einem der Restaurants die regionalen Spezialitäten zu probieren. Cortes de la Frontera ist der ideale Ausgangspunkt für Naturliebhaber und Abenteuerlustige!
Die Geschichte von Cortes de la Frontera
Die Geschichte von Cortes de la Frontera ist ein faszinierendes Zeugnis der kulturellen Einflüsse, die diese Region geprägt haben. Bereits im 11. Jahrhundert v. Chr. kamen die Phönizier hierher und hinterließen ihre Spuren, gefolgt von den Griechen und Römern. Besonders beeindruckend sind die Überreste der römischen Siedlung Cortes El Viejo, die einige Kilometer außerhalb der Stadt in der Sierra de la Blanquilla zu finden sind. Diese Ruinen zeugen von der einstigen Bedeutung der Region und umfassen Aquädukte, Brücken und Denkmäler, die das Ingenieurwesen der Römer widerspiegeln. Die Römer tauften die Stadt Cortex, was so viel wie Schutz oder Verteidigung bedeutet.
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte Cortes mehrfach seine Herrschaft. Unter den Mauren war die Stadt Teil der Königreiche Sevilla, Granada und Ronda. Erst im 13. Jahrhundert eroberte der christliche König Fernando III. kurzzeitig die Stadt, bevor sie erneut in maurische Hände fiel. Es war erst 1485, während der katholischen Rückeroberung, dass die Christen unter dem Marquis von Cadiz, Rodrigo Ponce de León, endgültig die Kontrolle über Cortes zurückerlangten und damit einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte dieser Region markierten.
Was gibt es in Cortes de la Frontera zu sehen?
Cortes de la Frontera begeistert mit einer Vielzahl historischer Gebäude, die das Erbe des 18. Jahrhunderts eindrucksvoll widerspiegeln. Besonders hervorzuheben ist das elegante Rathaus, dessen neoklassizistische Fassade seit seiner Erbauung im Jahr 1784 die Besucher in ihren Bann zieht. Die Iglesia de Nuestra Señora del Rosario, ein weiteres Juwel dieser Epoche, beeindruckt mit ihrer Architektur und der spirituellen Atmosphäre. Auch die Casa de los Valdenebros (1763) und die Casa Parroquial (1700) zeugen von historischer Bedeutung.
Eine lokale Kuriosität stellt die Casa de Piedra dar – ein bemerkenswertes Steinhaus, das direkt aus einem Felsen gehauen wurde und auf maurische Zeiten zurückgeht. Für Kulturinteressierte ist die Plaza de Toros ein Muss: Diese Stierkampfarena wurde 1894 erbaut und 1921 restauriert. Mit Platz für 1.000 Zuschauer verkörpert sie die tief verwurzelte Tradition der Viehzucht in Cortes, was sich auch in der jährlichen Feria mit Viehmesse widerspiegelt. Die Geschichte und die Traditionen dieses charmanten Dorfes sind faszinierend!
Ein paar Kilometer außerhalb von Cortes de la Frontera lohnt sich ein Besuch des beeindruckenden Torre de Paso. Dieser Verteidigungsturm aus dem 13. Jahrhundert wurde von den Mauren errichtet, um die wichtige Verbindung zwischen Gaucín und Ubrique zu bewachen. Der Turm ist nicht nur ein faszinierendes Relikt der Geschichte, sondern bietet auch einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft der Serranía de Ronda.
Wanderungen in Cortes de la Frontera
Cortes de la Frontera ist ein wahres Paradies für Wanderfreunde, da es zwischen zwei atemberaubenden Naturparks liegt. Eine der längsten und zugleich reizvollsten Routen ist der Sendero der Llanos de Líbar. Dieser 19 km lange Wanderweg verläuft nahezu eben und führt durch die sanft geschwungene Flussebene des Guadiaro, die Cortes mit Montejaque verbindet. Die Wanderung dauert etwa sieben Stunden und belohnt mit herrlichen Ausblicken auf die umliegende Landschaft.
Ein weiteres Highlight ist der Weg entlang des Flusses Guadiaro zum beeindruckenden Naturdenkmal Cañón de las Buitreras. Hier kann eine spektakuläre Schlucht erkundet werden, die Heimat einer Gänsegeierkolonie ist. Allerdings sei gewarnt: Aufgrund der steilen Hänge und des fehlenden klaren Pfades ist es leicht, sich zu verlaufen – egal, welchen der drei Zugangswege gewählt wird.
Für Abenteuerlustige bietet sich der Aufstieg zum Pico del Aljibe (1.091 m) vom Picknickplatz La Sauceda im Naturpark Alcornocales an. Der letzte Abschnitt kann knifflig sein, da es keinen markierten Weg gibt. Es lohnt sich, sich in der Schönheit dieser unberührten Natur zu verlieren! Ein Abstecher zur Cueva de la Pileta sollte ebenfalls eingeplant werden – hier erwarten eindrucksvolle Kunstwerke aus der Steinzeit sowie eine spannende Reise in die Vergangenheit. Es wird empfohlen, vorher die Öffnungszeiten zu überprüfen.