Einzigartige Natur im Landschaftspark Anaga auf Teneriffa!

Das Schutzgebiet Parque Rural de Anaga umfasst weite Teile des Anaga-Massivs im Norden der Insel Teneriffa und ist ein traumhaftes Wandergebiet. Landschaftlich charakteristisch sind die oftmals von Nebel durchzogenen subtropischen Lorbeerwälder. Tief eingeschnittene, bis zur Küste verlaufenden Schluchten werden hier von schroffen Felsformationen überragt. Im etwas abseits gelegenen Anaga trifft man vielerorts noch auf traditionelle Kulturlandschaften.

Erkunde den Landschaftspark Anaga und entdecke die Vielfalt der Natur!

Der Parque Rural de Anaga im grünen Nordens Teneriffas

Das Schutzgebiet des Landschaftsparks Anaga (Parque Rural de Anaga) umfasst eine Gesamtfläche von 144,19 km². Das Gebiet erstreckt sich über den Großteil des Anaga-Gebirgsmassivs im Nordosten der Insel Teneriffa, von Westen nach Osten über etwa 20 Kilometer und von Norden nach Süden über etwa 10 Kilometer.

Die Region wurde 1987 zum Landschaftspark erklärt und umschließt die wunderschönen Naturreservate von El Pijaral, Ijuana und Los Roques de Anaga. Der höchste Erhebung ist der Cruz de Taborno mit 1.024 Metern Höhe.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team

Wanderungen, Erkundungen und einzigartige Naturerlebnisse im Landschaftspark Anaga!

Der Landschaftspark Anaga ist ein wunderschöner Ort, der zum Schutz von Flora und Fauna auch zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Die Tier- und Pflanzenwelt zeichnet sich durch eine große Vielfalt an endemischen Arten aus. Grüner, dichter Lorbeerwald bedeckt das Gebirgsmassiv. Kleine, einsam gelegene Dörfer, umgeben von traditioneller Kulturlandschaft mit terrassierten Feldern, unterbrechen das Landschaftsbild.

Das Anaga wird von schroffen Felsklippen und tiefen Schluchten, die steil zum Atlantik abfallen, geprägt. Der Anblick der majestätischen, schroffen Gipfel, die sich von der Küste aus steil in die Höhe erheben, ist unglaublich schön und einzigartig. Entlang der Küste trifft man auf traumhafte versteckte Strände mit feinem, schwarzglänzendem Sand.

Das Anaga-Gebirge bietet viel Raum für Wanderungen, Erkundungen und Naturbeobachtungen.

Das Anaga: Ein kleines Paradies mit einzigartigem Klima und atemberaubender Vegetation.

Die Küstenregion unterliegt einem milden, sonnigen Klima und ist vorwiegend mit Wolfsmilchvegetation bewachsen. Dagegen sind die feuchten und regenreichen Höhenlagen dicht mit Lorbeerwald bedeckt und weisen deutlich mehr Niederschlagsmengen auf.

Aufgrund des Nordostpassats ist es hier oft regnerisch und der Bergkamm wird nicht selten von dichtem Nebel umhüllt. Unterschiedliche Pflanzenarten, Moore und kleine Wälder mit uraltem Baumbestand prägen die Landschaft bis in die mittleren Lagen - darunter auch Drachenbäume. Im immergrünen und immerfeuchten Laurisilva-Urwald findet man Lorbeerbäume, die bis zu 25 Meter hoch wachsen. Der Nebel und die besondere Vegetation verleihen dem Ort manchmal eine mysteriöse Stimmung.

heraufziehende Wolken an einem Gebirgskamm im Anaga | © Sunhikes
heraufziehende Wolken an einem Gebirgskamm im Anaga

Die geologischen Ursprünge des Anaga-Massivs

Das Anaga-Gebirge ist eines der ältesten geologischen Gebiete der Insel Teneriffa und wurde vor 7 bis 9 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten gebildet. Die ursprünglichen Lavaströme wurden im Laufe der Zeit durch Erosion abgetragen. Das Anaga-Gebirge ist reich an bemerkenswerten geologischen Formationen. Es existieren einige erhaltene Füllungen alter Vulkanschlote, die von der Erosion freigelegt wurden. Einer der bekanntesten ist der Roque de los Pinos, der südlich des Dörfchens Chinamada liegt. Die scharfkantigen Gipfel, tiefen Täler und Schluchten, die sich von den Gebirgsregionen bis zum Meer ziehen, sind wundervoll.

durch Erosion gezeichnete Felsformationen im Anaga | © Sunhikes
bemerkenswerte Felsformationen - durch Erosion gezeichnet 

Atemberaubende Landschaften und unglaubliche Ausblicke entlang der Anaga Höhenstraße

Die Höhenstraße (TF-12), die auf dem Anaga-Gebirgsgrat entlang verläuft, bietet immer wieder traumhafte Aussichten. Die Landstraße ist die wichtigste Verbindung im Anaga-Gebirge und schließt es an die Städte La Laguna im Zentrum der Insel und San Andrés an der Nordostküste an. Sie führt am Gebirgsgrat des Anaga entlang bis hinunter ins kleine Dörfchen Chamorga. Schmale Straßen zweigen zu Aussichtspunkten und versteckt liegenden Tälern ab.

Vor allem der Aussichtspunkt Mirador Cruz del Carmen lohnt sich, hier erwartet den Besucher ein unglaublicher Panoramablick auf La Laguna und hinüber zum Teide. Wanderfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten, denn vom Aussichtspunkt aus gelangt man direkt in den dichten Lorbeerwald.

Aber auch vom Mirador Pico del Inglés hat man einen beeindruckenden Überblick über fast das gesamte Anaga-Gebirge.

Schließlich lohnt sich auch ein Abstecher nach Casas de la Cumbre, von wo man eine tolle Sicht über die Südseite des Gebirges bis zum Küstenort San Andrés hat.

Der Blick vom Aussichtspunkt El Bailadero reicht weit über das Tal von Taganana bis hin zum Meer. Die Schluchten liegen zwischen zwei beeindruckenden, zerklüfteten Gebirgszügen.

Eine Reise durch die Zeit: Traditionelle Architektur und Kulturlandschaften in den Dörfern des Anaga

In den Ortschaften des Anaga-Gebirges ist der Tourismus nur geringfügig entwickelt. Derzeit leben in 26 Siedlungen rund 2.000 Menschen im Gebiet des Parks. Viele der Orte sind weit verstreut, einige Häuser sind nur über Pisten, andere gar nicht mit dem Auto zu erreichen. Die wenigen Bewohner der Bergdörfer leben auch heute noch, zumindest zur Selbstversorgung, von der Landwirtschaft. So bewirtschaften die viele Dorfbewohner Terrassenfelder an den umliegenden Berghängen, die sorgfältig instand gehalten werden. Angebaut werden insbesondere Kartoffeln, Süßkartoffeln, Mais und Jamswurzeln, aber auch Weinreben und Obstbäume finden hier Platz.

Höhlenwohnungen im Bergdorf Chinamada

Chinamada ist eine der ältesten Siedlungen im Anaga und einzigartig in seiner Art. Die wenigen Einwohner leben dort fast ausschließlich in Wohnhöhlen. Die Häuser wurden direkt in den Felsen geschlagen und sind dadurch perfekt vor Wind und Wetter geschützt. Dabei handelt es sich um kleine Häuschen mit einer für die Bergdörfer typischen Außenfassade, die quasi in den Berg hinein gebaut sind und in Höhlenräume innerhalb des Berges übergehen. Ein Besuch dieser außergewöhnlichen Ortschaft lohnt sich auf jeden Fall.

Traditionelle Kulturlandschaften rund um Los Batanes

Die beiden kleinen Orte Batan de Abajo und Batan de Arriba haben zusammen weniger als 300 Einwohner. Doch trotz der Größe gibt es hier viel Interessantes zu entdecken. Vom Dorfplatz aus, der sich hinter der Kirche befindet, kann man einen wunderschönen Ausblick über die verstreuten Ansiedlungen genießen. Die Orte sind durch schmale Pfade und Treppen miteinander verbunden, die sich zwischen terrassierten Feldern und Gärten hindurchwinden. Außerdem gibt es Seilzüge, auf denen Güter transportiert werden können. Jede Bau- und Ackerfläche wurde der schroffen Landschaft abgetrotzt. Der Ort Batan de Arriba ist über eine einspurige Betonpiste erreichbar, deren letztes Teilstück durch einen Tunnel führt. Vom Endpunkt des Tunnels aus führt ein schmaler Pfad zu den vereinzelten Häusern am Talgrund. Dort fließt außerdem ein kleiner Bach, der auch zur Bewässerung von Wein, Kartoffeln und Zitrusfrüchten auf den umliegenden Anbauflächen dient.

Ehemaliges Köhlerdorf Las Carboneras

Las Carboneras, was auf Deutsch Kohlenmeiler bedeutet, ist ein kleiner Ort auf dem Gebiet des Landschaftsparks Anaga. In der Vergangenheit war das Dorf hauptsächlich für die Kohlenherstellung bekannt, aber heute leben die paar Dutzend Einwohner vorrangig vom Anbau von Kartoffeln und Tomaten. Las Carboneras ist eine Station des Wanderwegs PR-TF 9 und PR-TF 10.1 und wird häufig von Wanderern besucht. Nach einem kurzen Rundgang durch die Kapelle und einige traditionelle kanarische Landhäuser laden ein paar kleine Restaurants mit inseltypischer Küche zum Verweilen ein.

Eine der ältesten Siedlungen Teneriffas: Taganana 

Taganana ist das größte Dorf im Anaga-Gebirge und eines der ältesten der ganzen Insel. Es wurde 1501 als eines der ersten Dörfer von Alonso Fernandez de Lugo, dem spanischen Eroberer, gegründet. Zunächst stand es im Zentrum des Zuckerrohranbaus, später wurden die Flächen inbesondere mit Wein bebaut. Das Örtchen hat sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt. Im Zentrum findet man noch typische kanarische Architekturbeispiele. Die Wurzeln der Kirche Iglesia de Nuestra Señora de las Nieves reichen bis in den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Seit 1728 besteht sie in ihrer heutigen Form. Die Kapelle Ermita de Santa Catalina aus dem 17. Jahrhundert ist seit 2008 eines der historischen Nationaldenkmäler und ebenfalls sehr sehenswert.

Ausblick auf den Ort Taganana im Anaga | © Sunhikes
Ausblick über die Siedlung Taganana vor der Kulisse der schroffen Felsspitzen des Anaga-Gebirges

Kanarische Bergarchitektur im Örtchen Afur

Afur ist eine kleine, aber wunderschöne Streusiedlung mit nicht einmal 100 Einwohnern. Sie verteilt sich an den Hängen des gleichnamigen Tals und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung. In Afur gibt es Beispiele traditioneller kanarischer Bergarchitektur, wie z. B. in den Fels getriebene Höhlenwohnungen. Des Weiteren hat Afur eine kleine Kirche, die Ermita de San Pedro. In den (wenigen) Bars stärken sich Einheimische und Reisende mit Tapas und einem Glas Wein für ihre weitere Tour durch dieses schöne Tal oder der Schlucht entlang bis ans Meer zur Playa de Tamadite.

Bergdorf Taborno – am sogenannten Matterhorn Teneriffas

der Roque de Taborno im Anaga-Gebirge | © Sunhikes
der Roque de Taborno

Das Bergdorf Taborno liegt auf einem schmalen Grat zwischen den Barrancos von Taborno und Afur. Hier findet man eine kleine Kapelle mit Dorfplatz, ein Restaurant und eine Bushaltestelle. Weitere Häuser verteilen sich über die Bergflanken und sind Musterbeispiele der ländlichen kanarischen Architektur. Das Örtchen hat nur noch wenige Einwohner, die fast alle außerhalb von Taborno arbeiten.

Bekannt ist die Siedlung durch den Roque de Taborno, einer Gebirgsformation die oft als Matterhorn Teneriffas bezeichnet wird. Den imposanten Felsturm umrundet ein Wanderweg. Von Taborno blickt man entlang der wilden Nordküste des Anaga-Massivs und bis hin­über ins benachbarte Bergdorf Afur.

Entdecke die schönsten Strände an der Küste des Anaga-Gebirges

der künstlich angelegte Strand Playa de las Teresitas | © Sunhikes
der künstlich angelegte Strand Playa de las Teresitas

Das Anaga-Gebirge ist nicht besonders bekannt für seine Badestrände. Nur einige kleinere Badeorte ziehen Urlauber an, die meisten von ihnen kommen wegen des bekannten Playa Las Teresitas in San Andrés. Drei Kilometer Sandstrand und Fischrestaurants locken die Touristen täglich aus Santa Cruz de Tenerife an.

Atemberaubend schöne Strände liegen an der Nordküste des Anaga-Gebirges, darunter Playa del Roque de las Bodegas, Playa de Almáciga und Playa de Benijo. Diese Strände sind am besten über die Landstraße TF-134 zu erreichen.

Playa del Roque de las Bodegas ist der beliebteste Strand in der Gegend, mit einigen Bars und Restaurants vor Ort. Obwohl die Wellen hier im Vergleich zu den anderen beiden Stränden moderat sind, sollte man auf plötzlich auftretende Strömungen und Welle achten.

Playa de Almáciga liegt am Fuße des gleichnamigen Weilers. Der schwarze Sandstrand mit kräftigen Wellen ist bei Surfern sehr beliebt.

Im Örtchen Benijo endet die Landstraße TF-134. Hier befindet sich der ist der entlegendste Strand des Anaga, der Playa de Benijo. Er liegt eingebettet in einer einzigartigen Landschaft mit einem traumhaften Blick auf die Felsinseln Roques de Anaga und die gezackte Silhouette der Nordostküste Teneriffas.

Atemberaubende Aussichten und spannende Wanderungen erwarten dich im Landschaftspark Anaga!

Zahlreiche Wanderrouten verlaufen durch die Wälder und Schluchten des Anaga und bieten dabei einzigartige Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Spektakuläre Ziele sind die zahlreichen hoch aufragenden Felsformationen wie der Roque de Taborno, der Aussichtspunkt Cabezo del Tejo oder der Leuchtturm Faro de Anaga, der einen tollen Blick über das endlos scheinende Meer freigibt.

Beliebt ist die Wanderung »Chinobre« , die über mehrere Aussichtspunkte durch den Lorbeerwald führt. Nicht verpassen sollte man eine Wanderung durch einen der beeindruckenden Barrancos an die Küste, z. B. von Afur durch den Barranco de Tamadite oder von Chamorga zum Faro de Anaga. Spektakuläre Schluchten erlebt man in der Rundwanderung von Punta de Hidalgo nach Los Batanes.