St. Michael's Cave und die New St Michael’s Cave
Die St. Michael's Cave ist nicht nur ein beeindruckendes Naturwunder, sondern auch ein Ort voller Geschichte und Mythen. Diese spektakuläre Höhle, die tief im Herzen Gibraltars verborgen liegt, begeistert Besucher mit ihren imposanten Stalaktiten und Stalagmiten. In jüngster Zeit hat die Höhle jedoch eine neue Dimension des Staunens erreicht: "The Awakening", eine immersive Licht- und Klanginstallation, die den geheimnisvollen Charakter der Höhle weiter entfaltet. Hier werden versteckte Formen und Strukturen sichtbar gemacht, die die jahrtausendelange Reise des Kalksteins faszinierend in Szene setzen.
Die New St Michael’s Cave ergänzt dieses Erlebnis durch moderne Veranstaltungsräume, die ideal für Konzerte und kulturelle Events sind. Die Kombination aus natürlicher Schönheit und künstlerischem Ausdruck zieht immer mehr Touristen an und macht diese Attraktion zu einem unverzichtbaren Teil eines Besuchs in Gibraltar. Die faszinierenden Tropfsteinformationen, die über Jahrtausende entstanden sind, können auf einer Höhe von 300 m über dem Meeresspiegel bestaunt werden. Die Höhle wird oft mit dem Erzengel Michael in Verbindung gebracht, dessen Legende sich um eine ähnliche Höhle in Apulien rankt.
St. Michael’s Cave - die Entstehung
Die St. Michael’s Cave ist nicht nur die meistbesuchte Höhle auf dem Felsen von Gibraltar, sondern auch ein faszinierendes Beispiel für die geologischen Prozesse, die über Jahrtausende hinweg stattgefunden haben. Ihre Entstehung verdankt die Höhle der Einwirkung von Regenwasser auf den Kalkstein, das durch einen langsamen Verkarstungsprozess das beeindruckende Höhlensystem formte. In den Tiefen der Höhle befinden sich atemberaubende Stalaktiten und Stalagmiten, deren majestätische Formen das Ergebnis dieser langwierigen natürlichen Prozesse sind.
Die Frühgeschichte der Höhle ist ebenso bemerkenswert: 1974 wurde eine neolithische Schale entdeckt, die belegt, dass sie bereits in der Frühgeschichte genutzt wurde. Zudem zeugen Höhlenmalereien von Tieren, wie einer mit Holzkohle gemalten Ziege, von der kreativen Ausdrucksweise der Menschen vor 15 bis 20 Tausend Jahren. Die Funde von Neanderthalerschädeln auf Gibraltar deuten darauf hin, dass möglicherweise schon vor 40.000 Jahren Menschen in dieser beeindruckenden Höhle lebten und sie als schützenden Ort nutzten. Ein Besuch der St. Michael’s Cave ermöglicht somit nicht nur den Zugang zu einem Naturwunder, sondern auch zu einer langen Geschichte menschlicher Besiedlung und Nutzung.
Die Geschichte der St. Michael’s Cave in Gibraltar
Die St. Michael’s Cave, bekannt als Cueva de San Miguel, ist nicht nur ein beeindruckendes Naturphänomen, sondern trägt auch eine faszinierende Geschichte in sich. Der Name wurde von Gibraltars erstem Historiker, Alonso Hernández del Portillo, in seinem Werk Historia de la Muy Noble y Más Leal Ciudad de Gibraltar dokumentiert. In diesem historischen Text wird vermutet, dass der Name eine Verbindung zu einer ähnlichen Grotte im Monte Gargano in Apulien hat, wo die berühmte Kirche San Michele steht. Diese Verbindung zwischen den beiden Orten unterstreicht die kulturelle und historische Bedeutung der Höhle und zeigt, wie tief verwurzelt die Geschichte Gibraltars in der europäischen Tradition ist.
Die St. Michael’s Cave wurde im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen genutzt, was ihre einzigartige Atmosphäre und Bedeutung verstärkt. Heute zieht sie nicht nur Forscher und Geschichtsinteressierte an, sondern ist auch ein beliebtes Ziel für Touristen, die die magische Schönheit der Höhle erleben möchten. Ein Besuch hier ist nicht nur eine Reise in die Natur, sondern auch in die bewegte Vergangenheit Gibraltars.
Die faszinierende Geschichte der Höhle im viktorianischen Zeitalter
In dieser Zeit wurde die Höhle zu einem beliebten Veranstaltungsort für Picknicke, Feiern und sogar Konzerte. Elegante Damen und Herren in festlicher Kleidung bewunderten die beeindruckenden Stalagmiten, während sie sich an köstlichen Speisen und Getränken erfreuten. Die Atmosphäre war oft magisch, insbesondere wenn besondere Gäste anwesend waren. Um das Erlebnis unvergesslich zu gestalten, wurden Soldaten beauftragt, die Höhle mit Fackeln zu erleuchten, während sie auf den Stalagmiten kauerten und das Licht auf die glitzernden Wände warf. Diese eindrucksvollen Szenen trugen dazu bei, die Höhle als Schauplatz für Hochzeiten und sogar Duelle bekannt zu machen. Die Kombination aus natürlicher Schönheit und menschlichem Einfallsreichtum machte die St. Michael’s Cave zu einem Ort voller Geschichte und lebhafter Erinnerungen, der bis heute Besucher aus aller Welt fasziniert und inspiriert.
Die erste offizielle Ausgrabung in der beeindruckenden St. Michael’s Cave fand 1867 auf Anordnung von Hauptmann Brom, dem Gouverneur des Militärgefängnisses, statt. Bei diesen Ausgrabungen kamen faszinierende Artefakte ans Licht, darunter Steinäxte, Pfeilspitzen, Muschelschmuck, Knochennadeln und Tongefäße, die wertvolle Einblicke in die Lebensweise vergangener Zivilisationen bieten. Leider musste Hauptmann Brom seine Position aufgeben, da er die Gefangenen illegal als Arbeitskräfte für die Ausgrabungen einsetzte.
Die Faszination für die Höhlen zog auch andere Offiziere an, die in ihrer Freizeit Erkundungen unternahmen. Eine mysteriöse Episode ereignete sich 1840, als Oberst Mitchell und ein Kollege spurlos verschwanden – dies führte zu umfangreichen Untersuchungen in den folgenden Jahren, jedoch ohne jegliche Spur der beiden. Weitere wissenschaftliche Expeditionen fanden 1936 und 1938 statt und dokumentierten alle bekannten Bereiche der Höhle. Diese historischen Ereignisse verdeutlichen nicht nur die Bedeutung der St. Michael’s Cave, sondern auch das anhaltende Interesse an ihrer Erforschung.
Eingang der Höhle - St. Michael’s Cave in Gibraltar
Der Eingang zur St. Michael’s Cave in Gibraltar ist nicht nur ein beeindruckendes Naturphänomen, sondern auch ein historischer Schauplatz von großer militärischer Bedeutung. Umgeben von einer maurischen Mauer, wird vermutet, dass diese Höhle seit der Eroberung der Iberischen Halbinsel durch Tariq ibn Ziyad im Jahr 711 strategisch genutzt wurde. Die Mauern erzählen Geschichten von längst vergangenen Zeiten und zeugen von der Bedeutung der Höhle als Rückzugsort und Verteidigungsposition.
Besonders spannend wird es im Jahr 1704, als britisch-niederländische Truppen Gibraltar einnahmen. In einem gewagten Manöver versteckten sich 500 spanische Soldaten in der Höhle, um einen Überraschungsangriff auf die angreifenden Kräfte vorzubereiten. Diese spannende Episode macht den Eingang der Höhle zu einem faszinierenden Punkt für Geschichtsinteressierte und Wanderer gleichermaßen. Ein Besuch der St. Michael’s Cave ermöglicht es, die Geschichten zu spüren, die in den Wänden dieser einzigartigen Höhle verborgen sind.