Die Straße von Gibraltar

Eine wichtige Wasserstraße und faszinierendes Naturphänomen – seit der Antike ein Tor zwischen Atlantik und Mittelmeer.

Die Straße von Gibraltar: Ein faszinierendes Naturwunder

Die Straße von Gibraltar ist nicht nur eine wichtige Wasserstraße, sondern auch ein faszinierendes Naturphänomen, das Europa und Afrika trennt. Mit einer Breite von 14 bis 44 km und einer Länge von etwa 60 km bietet sie einen einzigartigen Blick auf die beeindruckenden Felsformationen des Felsen von Gibraltar. Diese historische Meerenge hat seit der Antike eine bedeutende Rolle gespielt; sie war als „Säulen des Herakles“ bekannt und gilt als Tor zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik.

Ein Beitrag von
Sunhikes
Redaktions-Team
Handelsschiffe auf der Wasserstraße von Gibraltar | © Sunhikes
Handelsschiffe auf der Wasserstraße von Gibraltar

Täglich passieren rund 300 Handelsschiffe die Straße, wobei sie von den Herausforderungen der Strömungen und Winde geprägt ist. Der ständige Oststrom an der Oberfläche, kombiniert mit der tiefen Gegenströmung, macht die Navigation hier zu einer anspruchsvollen Aufgabe. Um die eindrucksvollen Meeressäuger, die in diesen Gewässern leben, zu schützen, hat die spanische Regierung ein Tempolimit von 13 Knoten für Schiffe eingeführt. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit der Tiere bei, sondern ermöglicht es, die Schönheit dieser Region in vollen Zügen zu genießen – sei es beim Segeln oder beim Beobachten der Tierwelt entlang der Küstenlinie.

Die Meerenge von Gibraltar: Ein Paradies für Naturliebhaber

Die Meerenge von Gibraltar ist nicht nur eine beeindruckende geografische Formation, sondern auch ein pulsierendes Ökosystem. Die Straße von Gibraltar, als einzige natürliche Verbindung zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer, ist eine der geschäftigsten Wasserstraßen der Welt und ein faszinierendes Ziel für Naturliebhaber. Mit einer Länge von etwa 60 Kilometern und einer Breite, die zwischen 14 und 44 Kilometern variiert, verbindet sie den Atlantik mit dem Mittelmeer und gehört zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt. Täglich durchqueren rund 300 Schiffe diese Wasserstraße, was einem Schiff alle fünf Minuten entspricht. Hier treffen sich nicht nur Schiffe aus aller Herren Länder, sondern auch beeindruckende Tierarten.

Delfine in der Meerenge von Gibraltar | © Sunhikes
Delfine in der Meerenge von Gibraltar

Die besonderen Strömungen in diesem Gebiet sorgen für ein reichhaltiges Nahrungsangebot, das Wale und Delfine anzieht. Bei der Teilnahme an einer Whale-Watching-Tour in Südspanien besteht die Möglichkeit, diese majestätischen Meeressäuger aus nächster Nähe zu beobachten. Die Gewässer bieten eine reichhaltige Nahrungsquelle, die zahlreiche Arten anzieht. Besonders bemerkenswert ist die engste Stelle der Meerenge vor Tarifa, wo nur 14 Kilometer bis zum Berg Jbel Musa in Marokko liegen. Hier überqueren viele Zugvögel auf ihren Reisen zwischen Europa und Afrika die Meerenge, was diese Region zu einem einzigartigen Ort der Artenvielfalt macht.

Darüber hinaus ist die Umgebung der Meerenge ein wichtiger Rastplatz für Zugvögel auf ihrem Weg zwischen Europa und Afrika. Die vielfältigen Lebensräume rund um die Straße machen sie zu einem einzigartigen Ort für Vogelbeobachtungen, besonders während der Zugzeiten im Frühling und Herbst. Egal, ob es sich um erfahrene Ornithologen oder einfach nur Naturfreunde handelt, die Straße von Gibraltar bietet eine atemberaubende Naturkulisse.

Die Geschichte der Straße von Gibraltar

Die Geschichte der Straße von Gibraltar ist eine faszinierende Erzählung, die eng mit der tektonischen Aktivität der Region verbunden ist. Vor etwa sechs Millionen Jahren schloss sich die Meerenge und verwandelte das Mittelmeer in einen riesigen Salzsee, der schließlich austrocknete. Diese dramatische Phase wird als Messinische Salinitätskrise bezeichnet und markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der geologischen Entwicklung.

Etwa 5,33 Millionen Jahre später, an der Grenze zwischen Miozän und Pliozän, begann eine langsame Senkung der Landbrücke zwischen Europa und Afrika. In dieser Zeit strömten nur geringe Wassermengen aus dem Atlantik in das ausgedörrte Mittelmeerbecken. Doch bald gräbt sich das Wasser immer tiefer in die Landbrücke, bis schließlich ein gewaltiger Kanal entsteht. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von 144 Kilometern pro Stunde flutete das Wasser ein und hob den Wasserspiegel des Mittelmeers binnen zwei Jahren um mehr als 10 Meter täglich an. Dieser Prozess formte nicht nur die Landschaft, sondern schuf auch die einzigartige Verbindung zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer, die bis heute besteht.

Blick von Tarifa auf Afrika | © Sunhikes
Blick von Tarifa auf Afrika

Gibraltarschwelle - Die Schwelle zum Mittelmeer

Die Gibraltarschwelle ist ein faszinierendes geographisches Phänomen und spielt eine entscheidende Rolle im Austausch zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer. Hier strömen pro Sekunde über eine Million Kubikmeter Wasser aus dem Atlantik ins Mittelmeer, während salzhaltiges Tiefenwasser in die entgegengesetzte Richtung fließt. Diese Schwelle, die sich in der Straße von Gibraltar befindet, trennt das Alborán-Meer vom Golf von Cádiz und ist gleichzeitig ein bedeutender Übergang für marine Ökosysteme.

Mit einer maximalen Tiefe von etwa 960 Metern an der Tarifa-Enge führt die Gibraltarschwelle nicht nur Wasser, sondern auch Nährstoffe und Lebewesen zwischen den beiden Meeren. Auf der Iberischen Halbinsel erheben sich die Betischen Kordilleren im Norden, während im Süden der Rif-Gebirgszug zu finden ist. Diese beeindruckenden geologischen Strukturen prägen nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch das maritime Klima der Region. So wird die Gibraltarschwelle zur Lebensader für viele Meeresarten und zum Brennpunkt für nautische Aktivitäten – ein Ort, der unbedingt erkundet werden sollte.

Wissenschaftler vermuten, dass hier eine langsame Subduktion der afrikanischen Platte unter die eurasische Platte stattfindet, während sich gleichzeitig ein kleines Stück Lithosphäre in westsüdwestlicher Richtung bewegt. Vor etwa sechs bis fünf Millionen Jahren stellte die Gibraltarschwelle eine Landbrücke dar, die Europa und Afrika verband. Diese Hebung führte zur sogenannten Messinischen Salinitätskrise, als das Mittelmeer aufgrund des gesunkenen Meeresspiegels austrocknete. Heute strömt mehr als eine Million Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem Atlantik in das Mittelmeer; weniger Wasser fließt zurück. Das salzhaltige Tiefenwasser sinkt bis auf 1.500 Meter und wandert entlang der Iberischen Halbinsel nach Norden, wobei beeindruckende Wasserwirbel entstehen. Ohne diesen ständigen Wasserzufluss würde der Wasserspiegel des Mittelmeeres jährlich um etwa einen Meter sinken. Die Gibraltarschwelle spielt somit eine entscheidende Rolle für das ökologische Gleichgewicht dieser einzigartigen Region.
 

Meerenge von Gibraltar: Die Säulen des Herkules

Die Meerenge von Gibraltar, die Europa und Afrika trennt, ist ein faszinierendes geografisches und historisches Symbol. Hier stehen der Felsen von Gibraltar und der Berg Jbel Musa in Marokko als beeindruckende Säulen des Herkules, die nicht nur den Zugang zum Mittelmeer markieren, sondern auch eine reiche mythologische Geschichte tragen. In der griechischen Mythologie wird erzählt, dass Herkules, mit seiner übermenschlichen Kraft, den Berg Atlas durchbrach und so die Meerenge schuf.