Das Naturdenkmal Teide im Herzen des Nationalparks
Monumento Natural del Teide
Der Teide ist das Wahrzeichen Teneriffas und wird als Symbol der Insel in ihrem Wappen aufgegriffen.
Der Komplex Teide-Pico Viejo ist das Ergebnis von mehreren Eruptionen und Schichten aufeinanderfolgender Vulkanausbrüche. Auch der 200 Meter hohe Gipfel des Teide, El Pitón, entstand ebenfalls aus einem älteren Krater.
Das Vulkanmassiv Teide-Pico Viejo ist nach den beiden hawaiianischen Vulkanen Mauna Loa und Mauna Kea die dritthöchste und eine der größten Vulkanstrukturen weltweit. Die Entwicklung des Teide ist eng verbunden mit der Entstehung der Insel Teneriffa, die im Wesentlichen aus drei alten Vulkangebilden besteht. Der Pico del Teide erhebt sich imposant aus einer Caldera mit einem Durchmesser von ca. 17 Kilometern.
Seinen Namen erhielt der Vulkanberg von den Guanchen. Den Ureinwohnern Teneriffas galt er als Hölle (»echeide« im Altkanarischen) und als Sitz des Feuer spuckenden Gottes Guayote. Aus diesem Grund mieden sie den Berg stets.
Historisch gesehen diente der Teide als Rohstoffquelle für die Inselbewohner. Zunächst gewannen die Guanchen Obsidian zur Herstellung von Schneidewaffen, und viel später, bis vor einigen Jahrzehnten wurde Schwefel aus dem Krater gewonnen und Eis aus einigen Höhlen abgebaut.
Die Entstehung des Teide-Massivs – der Vulkan, der die Insel Teneriffa formte
Die Insel Teneriffa besteht aus drei Vulkangebäuden - Teno, Anaga und Adeje. Die drei Vulkane bildeten ein Dreieck, das sich in der Form der heutigen Insel widerspiegelt. Vor 5 Millionen Jahren erloschen die Vulkane und erodierten zum Teil. Vor 4 Millionen Jahren entstand zwischen den Vulkanruinen ein weiterer Vulkan namens Cañadas. Er bildete einen Krater, der durch zahlreiche Vulkanausbrüche aufgefüllt wurde.
Die Caldera Las Cañadas entwickelte sich in den letzten 200.000 Jahren. Früher gingen Wissenschaftler bei der Entstehung der Caldera von einem gewaltigen Vulkanausbruch aus, doch aktuell ist man der Meinung, dass die Caldera, wie sie heute existiert, durch einen Hangrutsch des ehemals größeren Vulkangebäudes vor ungefähr 170.000 Jahren entstand.
Aus ihr erhoben sich die gewaltigen Vulkankegel des Teide und Pico Viejo. Der Stratovulkan erhob sich inmitten der Caldera und füllte durch seine Ausbrüche den Krater auf. Noch heute bestehen die Wände des entstandenen Vulkankessels Las Cañadas zum großen Teil aus dem Gestein des älteren Vulkangebildes.
Wie die letzten Vulkanausbrüche am Teide-Massiv die Landschaft verändert haben
Christoph Kolumbus' Aufzeichnungen belegen einen Ausbruch des Vulkans im Jahr 1492. Der letzte Ausbruch innerhalb der Caldera ereignete sich im Jahre 1798 an den Narices del Teide, die an der westlichen Flanke des Pico Viejo (3134 m) liegen. Es entstanden mehrere Krater, Kegel und gewaltige Lavaströme.
Der einzige überlieferte explosive Ausbruch geschah an der Montaña Blanca an der Ostflanke des Teide, als aus einer 15 km hohen Eruptionssäule riesige Mengen an Bimsstein und Asche niedergingen. Der letzte Ausbruch am Teide-Massiv fand am 18. November 1909 am Chinyero, einem Schlackenkegel 10 Kilometer nordwestlich des Gipfels statt.
Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich der Kegel des Montaña Negra (auch Vulkan Trevejo oder Vulkan Garachico genannt), dessen Ausbruch im Jahr 1706 zur Zerstörung der Hafenstadt Garachico durch Lavaströme führte. Auf der anderen Seite der Caldera ereigneten sich im Jahr 1704 die zeitgleichen Vulkanausbrüche von Siete Fuentes, Fasnia und Arafo. Der Spaltenausbruch dauerte bis in das Jahr 1705 an und erfolgte entlang einer etwa 13 Kilometer langen Fraktur.
Der Vulkan Teide wird als nicht erloschen angesehen. Dies spürt man besonders, wenn man an verschiedenen Stellen in der Gipfelzone des Berges den schwefelhaltigen Dämpfen aus dem Inneren entgegentritt. Die Temperaturen in den Fumarolen (Austritt von Wasserdampf und vulkanischen Gasen) und Solfataren (Gase aus Schwefelwasserstoff, Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf) sind mit um die 86 °C unglaublich hoch. Im Jahr 2004 musste sogar mit einem weiteren Ausbruch gerechnet werden, seither wird der Berg jedoch mittels empfindlicher ferngesteuerter Sensoren überwacht. Ein Ausbruch in naher Zukunft ist laut Geologen jedoch unwahrscheinlich.