Rundwanderung Canal de Chabuco – Los Catalanes
Fakten
Tourencharakter
Eine kurze, knapp 6 Kilometern lange, abenteuerliche Rundwanderung auf dem Canal de Chabuco im Anaga-Gebirge. Sie führt durch kurze Tunnels und wird durchgehend vom sensationellen Panorama des Valle Grande begleitet. Die grundsätzlich moderate Tour führt über einige enge und ausgesetzte Abschnitte, bei denen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich sind.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Die kleine Streusiedlung Los Catalanes liegt im oberen Teil des Valle Grande auf einer durchschnittlichen Höhe von 577 Metern über dem Meeresspiegel an den Südhängen des Anaga-Massivs. Der Name ist wahrscheinlich auf Siedler aus Katalonien nach der Eroberung der Insel im 15. Jahrhundert zurückzuführen. Es handelt sich um mehrere verstreut liegenden Gehöfte und Bauernhäuser mit zusammen gerade mal rund 25 Einwohnern.
Im Jahr 1847 gab der Bürgermeister von Los Catalanes den Bau des Wasserstollens »Galería de Agua los Catalanes« in Auftrag, der 1916 fertiggestellt wurde. Über den Canal de Chabuco wird das geförderte Wasser in die Hauptstadt Santa Cruz transportiert. Der Kanal ist ein Beispiel der Ingenieurskunst aus dem letzten Jahrhundert für eine Wasserinfrastruktur, die mit Hacke und Schaufel gebaut wurde. Der Name »Chabuco« stammt vermutlich aus der Sprache der Guanchen (Ureinwohner Teneriffas).
Routenbeschreibung
Die Wanderung startet an der Kirche »Ermita de San José Obrero« in Los Catalanes, deren kuriose Rückseite an die Form eines Bunkers erinnert. Rechts der Kirche geht ein Weg ab, der in einen Pfad übergeht und dann im Zickzack steil bergab führt.
Am Ende des Abstiegs folgt man der Beschilderung nach links in Richtung Galería de los Catalanes / María Jiménez. Im Anschluss wird die erste Brücke überquert, dann nach rechts, und man erreicht die Catalanes-Galerie auf einem Weg durch bewirtschaftete Felder.
Hinter dem Gebäude der Galería beginnt der Weg entlang des Kanals, der durch fünf Tunnel und über drei Aquädukte führt. Die Route entlang des Kanals ist einfach, für den Rückweg benötigt man etwas Orientierungssinn. Es gibt allerdings einige enge exponierte Stellen, teilweise wurden Sicherungsseile angebracht. Nicht zu unterschätzen ist jedoch die wuchernde Vegetation aus Gräsern, die die Trittfindung und die Sichtung der schmalen Wegfläche schwierig macht.
Man überquert ein Brücken-Aquädukt und kommt man auf den ebenen Weg am Kanal entlang. Rund 600 m nach der Brücke erreicht man den ersten in den Felsen geschlagenen Tunnel. Die Tunnel sind alle kurz, Taschenlampen sind nicht nötig. Manchmal muss man etwas gebückt gehen, um nicht mit dem Kopf anzustoßen.
Nun geht es immer am oder auf dem Kanal entlang. Die Wanderung wird begleitet von traumhaften Ausblicken über das Gran Valle mit seinen spektakulären Schluchten und imposanten Felsformationen. Die umliegenden Gipfel des Anaga-Gebirges bieten ein wunderbares Panorama vor dem stets sichtbaren blauen Atlantik.
Der Kanalweg folgt dem natürlichen Gelände durch Schluchten und entlang Bergflanken, die gelegentlich mit Tunneln durchquert werden. Stellenweise geht es durch natürliche oder ins Gestein getrieben Rinnen.
Nach dem vierten Tunnel wendet sich der Kanal nach links und führt in ein malerisches Tal mit rötlichen Felsen. Dort überquert man eine Brücke und etwa 200 Meter später erblickt man eine Wegkreuzung. Ein Wanderweg steigt von rechts zum Kanal auf, überquert diesen und führt nach links oben weiter – das wird die spätere Aufstiegsroute für den Rückweg sein.
An der Wegkreuzung verlässt man den Kanal und folgt dem Wanderweg bergab. Dabei umläuft man eine gewaltige graue Basaltwand, die weiter oben mit einem Tunnel vom Kanal durchbrochen wird. Bei der Basaltwand handelt es sich um eine sogenannte vulkanische Spaltenfüllung, die im Laufe der Zeit durch Erosionsprozesse freigelegt wurde.
In der wunderbaren Landschaft bieten sich Ausblicke über die tiefen Schluchten und die grünen Gebirgsgipfel bis auf den Atlantik.
Man folgt dem Wanderweg weiter bis zu einer schlecht erkennbaren Wegabzweigung an einem steinigen Bergrücken. Von hier führt ein schmaler Pfad in einer spitzen Linkskurve bergauf. Auf diesen steigt man links entlang der Bergflanke auf, anfangs neben einem Wasserrohr aus Metall. Man durchsteigt nach kurzer Zeit eine natürliche Basaltmauer. Hier verlässt man den weiter über felsiges Terrain bergauf führenden Pfad und steigt zwischen Felsen steil nach links auf einen schmalen rutschigen Pfad ab. Dieser führt zurück auf den Canal de Chabuco. Nun folgt man dem Kanal rückwärts und durchläuft den letzten Tunnel durch die graue Basaltwand.
Zurück an der Wegkreuzung nimmt man den Wanderweg diesmal nach rechts bergauf. Bald passiert man die hübsche Schlucht mit rotem Gestein und blickt von oben auf die Kanal-Route. Im weiteren Wegverlauf passiert man eine Schlucht mit einem Wasserbecken, an dem es bei starken Regenfällen einen kleinen Wasserfall gibt. Dann steigt der Weg an den Hängen des Barranco El Hoyo immer weiter auf, bis man einen natürlichen Aussichtspunkt oberhalb von Los Catalanes erreicht.
Oberhalb eines entlegenen Bauernhauses führt der Wanderweg auf einen Fahrweg, dem man steil abwärts nach Los Catalanes folgt. Im Tal, bei den Casas de Galería, oberhalb des Wasserstollens, erreicht man eine betonierte Piste. Auf dieser geht es nun steil bergauf zur Zufahrtstraße nach Los Catalanes und dann nach links zum Ausgangspunkt an der Kirche.
Hinweise + Tipps
HINWEIS: Enge und ausgesetzte Abschnitte erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Teilweise ist der Weg stark von hohen Gräsern überwachsen.
Die kurzen Tunnel können ohne Taschenlampe begangen werden. Nach dem fünften Tunnel endet der begehbare Teil des Canal de Chabuco.
Ausgangs- und Endpunkt: an der Kirche Ermita de San José Obrero in Los Catalanes
Anfahrt: Mit dem Pkw: Von der Landstraße TF-12 (Anaga-Höhenstraße) zweigt bei Las Casas de la Cumbre (zwischen km 17 und 18) eine schmale einspurige Straße nach Los Catalanes ab. Dieser folgt man zur Kirche Ermita de San José Obrero. Parkmöglichkeit der Kirche.
Mit dem Bus: keine Busverbindung nach Los Catalanes.
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