Pájara - La Pared – GR 131 Fuerteventura - Etappe 6
Fakten
Tourencharakter
Wanderung Pájara nach La Pared auf der Grenzlinie zweier Königreiche
Die 6. Etappe des GR 131 führt durch eine karge und einsame Berglandschaft und erreicht ihren höchsten Punkt am Filo de Tejeda. Von dort aus geht es bergab nach El Cardón, wo man die steilen Hügel hinter sich lässt. Die Route endet schließlich in La Pared - einem Dorf, das seinen Namen von der Mauer ableitet, welche einst die Königreiche Guise und Ayose voneinander trennte. Die Etappe schlängelt sich mit atemberaubenden Ausblicken entlang der Degollada Honda und über verschiedene Anhöhen, bis man schließlich von der Piste auf einen Bergpfad abbiegt. Dieser verlangt dem Wanderer mit seinem ständigen Auf und Ab ein gewisses Maß an körperlicher Geschicklichkeit ab, bringt aber auch ein unbeschreibliches Gefühl der Erfüllung mit sich.
Entlang der 6. Etappe des GR 131 zwischen Pájara und La Pared sind 25,3 Kilometer mit 508 Höhenmetern im Aufstieg und 674 Höhenmetern im Abstieg zu bewältigen.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Cuchillo de los Pasos
Der Bergkamm am Cuchillo de los Pasos bietet einen unvergleichlichen Blick auf die einzigartige Geologie und Landschaft von Fuerteventura. Der Cuchillo de los Pasos bildet eine faszinierende geologische Formation, die typisch für Fuerteventura ist. Im Norden eröffnet sich ein fantastischer Ausblick auf die sanfte Hügellandschaft des Betancuria-Massivs. Von Nordost nach Ost überblickt man die zentrale Tiefebene der Insel. Diese weitläufige Senke im mittleren Teil der Insel ist das Ergebnis von komplexen Erosionsvorgängen über Millionen von Jahren. Das Naturdenkmal Cuchillos de Vigán erhebt sich in Form einer Messerschneide über den ältesten vulkanischen Strukturen der Insel. Im Süden erblickt man die majestätische Bergkette des Naturdenkmals Cardón.
La Pared
Das Dorf La Pared verdankt seinen Namen einer Mauer, die in der Zeit der Majoreros (Ureinwohner Fuerteventuras) entlang der Landenge verlief, die die Halbinsel Jandía mit dem Rest von Fuerteventura verband. Heute sind nur noch wenige Spuren des einstigen Verlaufs zu erkennen.
Die Geschichte der Mauer reicht bis in die Zeit vor der Eroberung der Insel zurück. Fuerteventura war damals in zwei Königreiche geteilt, ein nördliches und ein südliches, die durch diese Mauer auf der Landenge von La Pared abgegrenzt waren. Das Königreich Guise umfasste den nördlichen Teil, die Maxorata, während sich das Königreich Ayose im Süden auf der Halbinsel Jandía erstreckte.
Die Teilung der Insel an der Landenge von La Pared setzte sich jedoch im Laufe der Geschichte fort. Die Halbinsel Jandía blieb lange Zeit im Besitz von Territorialherren. Diese Herren überließen ihre Gebiete einem Verwalter, der die Halbinsel an Dritte verpachtete. Gustav Winter war der letzte Pächter, der diese Trennung noch einmal baulich markierte. Er ließ auf der gesamten Landenge von La Pared einen zwei Meter hohen Zaun errichten, der in der Nähe, der historisch bestehenden Trockenmauer verlief.
Routenbeschreibung
Die sechste Etappe des Fernwanderwegs GR 131 auf Fuerteventura beginnt am Kirchplatz bei der Iglesia Nuestra Señora de Regla in Pájara. Der gut ausgeschilderte Weg führt ca. 400 m durch den Ortskern von Pájara und vorbei an einer Getreidemühle in den Barranco de La Cañada. Auf der linken Seite der Schlucht sind zahlreiche Terrassenfelder zu sehen, die "Gavias" genannt werden. Nach 1,5 Kilometern passiert man eine gemauerte Schutzhütte mit Tischen und Bänken.
Der Wanderweg steigt sanft an, bis man eine Abzweigung nach links erreicht. Für etwa 3 Kilometer geht es nun zunehmend steiler zum Bergkamm hinauf. Trotz allem bleibt es ein äußerst angenehmer Pfad, der von einer Landschaft begleitet wird, die aus einer Gebirgskette mit sanften Hügeln besteht und kaum Vegetation aufweist.
Man erreicht den Bergkamm und wandert, begleitet von einer traumhaften Panoramasicht auf alle Seiten der Insel, über die Passhöhe Degollada de Honda. Von hier aus geht es über mehrere Gipfel und Bergsättel bis zum Cuchillo de los Pasos. Der Höhenwanderweg führt weiter entlang des Filo de Tejeda.
Obwohl der Weg durchgehend ausgeschildert ist, erfordern einige Abschnitte besondere Aufmerksamkeit von Wanderern. Insbesondere beim Aufstieg und der Umgehung des Cuchillo de los Pasos muss man auf die Markierungen des GR 131 (rote-weiß) an den Felsen und auf Steinmännchen achten.
Traumhaft ist der Wegabschnitt unterhalb der steil aufragenden Felswände des 482 Meter hohen Pasos. Die atemberaubende Aussicht auf die Ost- und Westküste der Insel und die herrliche Hügellandschaft laden zu einer Rast ein. Man passiert die Degollada del Risco. Im Osten sind die schwarzen Lavaleder des Malpais Grande und die Bergrücken des Naturdenkmals Cuchillos de Vigán zu sehen. Im Südwesten die Montaña de Melindraga. Vorbei an der Schlucht Barranco de Bácher und dem Morro del Moralito dient ein Metallzaun, der das Gelände abgrenzt, als Anhaltspunkt für den weiteren Verlauf der Route. Wenn man parallel zu diesem Zaun wandert, folgt man dem Weg.
Am Morro del Moralito lädt ein kleiner Rastplatz zu einer Pause ein. Danach führt der Weg auf einem gewundenen Pfad bergab. Im Barranco de Bácher trifft man nach rund 11,2 Kilometern eine Schutzhütte. Nach 12,7 Kilometern erreicht man das Dorf Cardón entlang der Schlucht Barranco de Bácher.
Im Ort Cardón folgt man für 200 Meter der Landstraße FV-618. Dann geht es weiter Richtung Süden vorbei an vereinzelten Häusern bis zu einem Rastplatz mit Schutzhütte nahe einer runden Gambuesa (gemauerter Ziegenpferch).
Der GR 131 verläuft am Fuße des Naturdenkmals Montaña Cardón bis zum Guerime-Pass, wo man die Landstraße FV-617 kreuzt. Der Weg führt nun ca. 2,5 km direkt an der Straße entlang bis zu einem Tor. Ein Feldweg führt weiter nach Las Hermosas und passiert eine Käserei auf dem Weg nach La Pared. In der Ortsmitte von La Pared, an der Avenida del Istmo, endet die 6. Etappe des Fernwanderwegs GR 131.
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