Rundwanderung Agua de Bueyes über Vega de Río Palmas und die Gran Montaña
Fakten
Tourencharakter
Die Bergregion im Herzen Fuerteventuras hält für geübte Wanderer eine spektakuläre Route bereit, die mit atemberaubenden Panoramen belohnt. Die Strecke erstreckt sich über 16,7 Kilometer und verlangt mit fast 840 Höhenmetern im Auf- und Abstieg eine gute Kondition. Die Gran Montana, der höchste Berg im zentralen Gebirge und einer der fünf höchsten Gipfel auf Fuerteventura, thront über der Landschaft. Eine lange und anspruchsvolle Wanderung auf einem beeindruckenden Bergrücken führt zum Gipfel des Berges und belohnt mit einem atemberaubenden Blick auf die zentrale Hochebene in östlicher Richtung. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die sich gerne in der Natur bewegen und die Schönheit der Kanareninsel hautnah erleben möchten.
Die Route beginnt mit einem Anstieg hinter Agua de Bueyes, der auf den Bergrücken zum Morro Rincón del Atajo und weiter nach Vega de Rio Palmas führt. Eine ruhige Nebenstraße führt durch eine wenig befahrene Gegend in Richtung des verlandeten Stausees. Ein alpines Gelände fordert später den Orientierungssinn, da die Wegmarkierungen nicht so offensichtlich sind. Ein Abschnitt von der Degollada los Granadillos zur Aussicht auf den Risco Blanco erfordert ein kurzes Stück ohne Pfad, aber das Gelände ist nicht schwierig und sehr übersichtlich. Für eine Passage über die Felsen benötigt man Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Sobald der Berggrat erreicht ist, führt ein wunderschöner Höhenweg von Gipfel zu Gipfel. Nette Pfade entlang der sanft gerundeten Kämme des Pico Lima, Gran Montaña und Morro Jorjado führen wieder zum Morro Rincón del Atajo, ohne dass man große Höhenunterschiede überwinden muss.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Betancuria zählt zweifellos zu den bedeutendsten Gemeinden der Kanarischen Insel Fuerteventura. Das Dorf, das als Verwaltungszentrum fungiert, hat eine historische Bedeutung. Mit knapp 800 Einwohnern ist Betancuria die am dünnsten besiedelte Gemeinde der Insel.
Ein weiteres Highlight ist die Kapelle Nuestra Señora de la Peña in Vega de Rio Palmas, die als Schutzpatronin von Fuerteventura verehrt wird. Es lohnt sich auf jeden Fall, die schöne Kirche Ermita de Nuestra Señora de la Peña zu besichtigen, welche als kulturelles Juwel der Region gilt. Der kleine Sakralbau ist für sein Alabasterbild der Virgen de la Peña (La Peñita), der Schutzpatronin der Insel, bekannt. Das einschiffige Gebäude hat eine klassizistische Fassade aus Stein. Im Inneren der Kirche ist der Hauptaltar der Jungfrau Maria ein wahrer Blickfang. Das Alabasterbildnis der Schutzpatronin Fuerteventuras, der Virgen Santísima de la Peña ist eine kleine, sitzende Figur, die das Kind auf den Knien hält und dem französischen gotischen Stil des 15. Jahrhunderts entspricht. Die Kirche wurde in den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts erbaut und am 26. August 1716 eingeweiht. Heute ist sie ein Kulturgut der Kanarischen Inseln und ein beliebtes Ziel für Wallfahrer.
Der Parque Rural de Betancuria und Las Peñitas
Der größte Teil des Parks befindet sich in der Gemeinde Betancuria. Der Parque Rural de Betancuria ist aufgrund seiner geomorphologischen und ethnografischen Werte ein geschütztes Gebiet. Der Park befindet sich im zentral westlichen Teil der Insel. Seine Fläche von 16.544,3 Hektar umfasst hauptsächlich die Gemeinde Betancuria sowie die Gemeinden Puerto del Rosario, Antigua, Pájara und Tuineje.
Las Peñitas ist ein Gebiet, in dem die Aufschlüsse des Basalkomplexes der Insel auf Lavaströme aus der subaerischen Vulkanserie treffen. Die Landschaft besticht durch eine einzigartige Farbgebung, die durch den Wechsel von sanften Hügeln, Schluchten und beeindruckenden Bergspitzen wie Morro Velosa (669 m), Morrro de la Cruz (676 m), Gran Montaña (708 m) und Morro Jana (764 m) geprägt wird. Die Felsen und Berge beherbergen eine Vielzahl von Pflanzenarten, darunter gefährdete und geschützte felsbewohnende Arten. Besonders hervorzuheben sind die eingeführten Arten wie die Mimose (Nicotiana glauca) und die Pinie Pinar de Betancuria. Die Vegetation in den tieferen Lagen ist geprägt von spärlicher Krautvegetation, wenigen Bäumen und einem Buschwerk, das hauptsächlich aus Ginster, Disteln, Salzzedern und Tabaibas besteht.
Routenbeschreibung
Der Start- und Zielpunkt der Route befindet sich an der Piste von Agua de Bueyes durch das Barranco de Garabato. Bei der Weggabelung der 3 Pisten nimmt man die mittlere. Man passiert den Rastplatz und kurz darauf beginnt der Wanderweg SL FV 28: Agua de Bueyes - Vega del Río Palmas. Am Rastplatz befindet sich eine robuste Stein-Schutzhütte mit rustikalen Holzbänken und Tischen. Man wandert entlang des Pfades, der von kleinen Steinen begrenzt wird, und erklimmt langsam die Cuesta de la Villa, während man den bewachsenen Hügel durchquert. Die dominante Pflanze ist hierbei die Tabaiba (Euphorbia balsamifera), umgeben von üppiger Vegetation. Auf der Anhöhe des Morro Rincón del Atajo angekommen, eröffnet sich eine grandiose Aussicht. Sobald die Kreuzung am Morro Rincón del Atajo erreicht ist, trifft der SL FV 28 auf den SL FV 31, welcher von Tiscamanita nach Vega de Río Palmas führt. Durch das Fortsetzen der Route zusammen mit dem SL FV 31 erreicht man nach etwa 3,8 Kilometern man die Straße FV-30. Man quert die Straße FV-30 und folgt dieser für ca. 70 Meter. Die Route biegt jetzt nach rechts ab und erreicht nach ca. 160 Metern in das trockene Bachbett des Barranco de Betancuria. Der Weg leitet einen durch das Barranco de Betancuria. Nach 300 Metern wird das erste Ziel in Vega de Río Palmas passiert. Hier bietet sich die Plaza de Nuestra Señora de la Peña für eine Pause an. Interessierte können sich die Kirche Ermita de Nuestra Señora de la Peña ansehen.
Der Barranco de Betancuria geht als Barranco de las Peñitas weiter, wenn man zurück auf der Route ist. Für 4,1 Kilometer folgt man dem Fernwanderweg GR 131 ab Vega de Río Palmas in Richtung des Stausees Embalse de las Peñitas und steigt hinauf zur Straße FV-30. Zuerst geht es für rund 600 Meter entlang des Bachlaufs, bevor man rechts auf die Calle San Sebastian abbiegt und ihr für die nächsten 2,5 Kilometer in Richtung des verlandeten Stausees folgt. Unterwegs kommt man am Restaurant Casa Naturaleza auf der rechten Seite vorbei. Ein kleines Stück weiter führt die FV-323 links bergauf zu einem Parkplatz, von dem aus man einige Häuser passiert und der Straße weiter folgt. Nun befindet man sich oberhalb der Oase des Stausees Embalse de las Peñitas, die sich rechts befindet. Nach einer Rechtskurve biegt man scharf links auf den mit Steinen gesäumten Pfad ab. Der Weg führt dann bergauf entlang des Barranco Valle del Granadillo. Auf den nächsten 1,3 Kilometern steigt man durch Felder mit herrlichen Ausblicken auf das Tal und die Felsen auf. Wenn man die Hauptstraße überquert hat, folgt der Pfad in Kehren bis zum Pass Degollada los Granadillos, der auf einer Höhe von 479 Metern liegt.
Der Aufstieg zur Aussicht auf den Risco Blanco beginnt an einer kleinen Steinhütte und führt auf einem schwer erkennbaren Pfad. Der schwierigste Teil der Route beginnt nun: Man muss den Grat auf der linken Seite erreichen, der von einem felsigen Bereich überdeckt wird, während sich auf der rechten Seite einige Bäume befinden. Dieser kurze Abschnitt des Weges ist aufgrund seiner Steilheit und Erosion schwierig zu bewältigen und erfordert einiges an Geschicklichkeit. Um zu den Bäumen zu gelangen, muss man ohne eine ausgeschilderte Route auskommen und an einem eingezäunten Schutzbereich vorbei steigen. Glücklicherweise findet man kurz vor den Bäumen schnell wieder den Pfad, der durch Felsen und entlang verlassener Terrassenfelder zu einem Sattel führt. Dort biegt man nach rechts ab und umgeht eine Felskuppe auf gleicher Höhe, bevor man schließlich eine Wand erreicht, die zum Gipfel des Pico Lima führt, der ca. 100 Meter entfernt ist. Ab diesem Punkt wird die Orientierung einfacher: Man sieht den Doppelkamm des Gran Montaña und erkennt eine Gipfelsäule auf dem linken Gipfel. Ein unmarkierter, aber klar erkennbarer Pfad führt direkt dorthin. Hier können Abenteuerlustige ein wenig herumklettern, sollten jedoch schwindelfrei und trittsicher sein. Bei Regen kann dieser Abschnitt zu einer echten Herausforderung werden.
Nach dem Erreichen der Gipfellandschaft, die sich über den tiefen Schluchten und steilen Felswänden erhebt, führt der Weg nach rechts. Hier erwartet den Wanderer eine spektakuläre Aussicht auf das Tal und die charakteristische Landschaft. In westlicher Richtung geht es weiter bergab zu einem Sattel, wo eine alte Grenzmauer überquert wird. Der Pfad verläuft zunächst etwas unterhalb des rechten Hügels auf dem Bergrücken und bietet einen Blick auf den 703 Meter hohen Gran Montana und die steilen Schluchten.
Die Fortsetzung der Wanderung führt nun mit einem Anstieg zum Gipfel des Berges Gran Montana. Oben angekommen, bietet sich ein herrlicher Rastplatz an, bevor man weiter zum nordwestlich gelegenen Gipfel des Morro Jorjado wandert, der etwa 400 Meter entfernt ist. Der sehr gut ausgebaute Wanderweg SL FV-31 kreuzt den Pfad von rechts aus dem Tal herauf. Man folgt dem SL FV-31 nach links entlang des Kammes auf einer Distanz von ca. 2 Kilometern. An der Wegkreuzung mit dem SL FV-28 beim Morro Rincón del Atajo beginnt der Abstieg. Für den Rückweg nimmt man die gleiche Route wie beim Aufstieg. Nach etwa 2,1 Kilometern erreicht man den Rastplatz und Ausgangsort der Wanderung.
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