Rundwanderung Betancuria über El Pinar und Degollada de Marrubio
Fakten
Tourencharakter
Die Rundwanderung von Betancuria auf dem Gebirgskamm über den Morro Rincón del Atajo, den Pass Degollada de Marrubio ist eine leichte Wanderung mit grandiosen Panoramablicken. Die leichte Route erstreckt sich über 8,6 Kilometer und stellt mit knapp 330 Höhenmetern im Auf- und Abstieg keine wirkliche Herausforderung dar.
Die Wanderung beginnt in Betancuria in Richtung des verlandeten Stausees. Der Fernwanderweg GR 131 führt zum einzigen Pinienwald der Insel. Weiter geht es zur Aula de la Naturaleza Parra Medina und über den Naturlehrpfad zur Casa de los Padrones. Vorbei an den Ruinen des Castillo de Lara mit dem Gebiet La Era erreicht man das Erholungsgebiet El Pinar. Vom Picknickplatz aus steigt die Route auf dem Bergrücken an. Vom Pass Degollada de Marrubio geht es hinunter nach Betancuria. Hier wartet mit den Ruinen des Franziskanerklosters San Buenaventura ein weiterer historischer Höhepunkt. Zum Abschluss kann man die Altstadt besichtigen und vielleicht bei einem Gläschen Wein den köstlichen Käse probieren. Eine moderate Wanderung entlang eines atemberaubenden Bergrückens bietet einen grandiosen Ausblick auf die Bergwelt.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Betancuria - alte Hauptstadt, Naturpark und Las Peñitas
Betancuria ist einer der schönsten Orte auf Fuerteventura. Mit knapp 800 Einwohnern ist Betancuria der am dünnsten besiedelte Ort der Insel. Typisch kanarische Häuser, umgeben von gepflegten Gärten, Palmen und kleinen Feldern, prägen das Ortsbild. Vom einstigen Reichtum zeugen noch heute schöne zweistöckige Herrenhäuser mit kunstvollen Holzbalkonen. Ein absolutes Highlight ist die eindrucksvolle Iglesia Santa María, die aufgrund ihrer Gestaltung einen Besuch wert ist. Ein historisches Kleinod sind die Ruinen des ehemaligen Franziskanerklosters Convento de San Buenaventura nördlich von Betancuria. Es war das erste Kloster auf den Kanaren. Vor einer schrecklichen Plünderung durch Piraten im Jahre 1593 war das Kloster trotz seiner beeindruckenden Geschichte nicht gefeit. Auch die Stadt blieb nicht verschont. Von der ursprünglichen gotischen Architektur sind heute nur noch das Spitzbogenportal, einige Außenmauern, Bögen und eine Grabplatte erhalten.
Der Parque Rural de Betancuria ist aufgrund seines geomorphologischen und ethnographischen Wertes ein geschütztes Gebiet. Seine Fläche beträgt 16.544,3 ha. Bei Las Peñitas handelt es sich um ein Gebiet, in dem sich die Erhebungen des Basaltkomplexes der Insel mit den Lavaströmen der subaerischen vulkanischen Serie treffen. Die Landschaft besticht durch ein einzigartiges Farbenspiel. Sanfte Hügel, Schluchten und imposante Berge wie der Morro Velosa (669 m), der Morro de la Cruz (676 m) und der Gran Montaña (703 m) wechseln sich ab. Der Gran Montaña ist der höchste Berg des Zentralmassivs und zählt zu den fünf höchsten Bergen Fuerteventuras.
Die Geschichte der Festung, die Castillo de Lara genannt wird, beginnt 1402 mit der Landung des normannischen Eroberers Gadifer de la Salle. Er war Hauptmann im Dienste von Jean de Béthencourt. Dieser ließ die Burg von Lara errichten. An ihren Hängen im Betancuria-Massiv wachsen Kaktusfeigenbäume, die für ihre essbaren Früchte und orangefarbenen Blüten bekannt sind. Der Indische Feigenkaktus, Opuntia dillenii, ist eine andere Art, die sich durch ihre violetten Stacheln und längeren Dornen von den anderen unterscheidet. Am Fuße der Schlucht wachsen Kanarische Palmen, Phoenix canariensis, die bis zu 15 m hoch werden können.
Am Morro del Humilladero findet man ein Dickicht des Jorjado (Asteriscus sericeus), eines Endemiten der Insel Fuerteventura. In La Era kann man eine Tenne bewundern. Dabei handelt es sich um eine fast rechteckige, perfekt gepflasterte Fläche. Früher wurden hier Getreide, Hülsenfrüchte und verschiedene Samen geerntet. Auch Flechten, wie die Xanthoria und die Ramallina, die in großer Vielfalt vorkommen, sind hier besonders zahlreich vertreten und zeigen sich in ihrer ganzen Pracht. Die Xanthoria fällt vor allem durch ihre leuchtend orange Farbe auf. Sie wächst gerne auf den Zweigen des Weißdorns (Lycium intricatum). Die Ramallina hingegen besticht durch ihre hellgrüne Farbe und hat ein krautiges Aussehen.
In der Casa de los Padrones kann man den Verol (Kleinia neriifolia) und andere Pflanzenarten wie den Cosco (Mesembryanthemum nodiflorum) und die Barrilla (Mesembryanthemum crystallinum) entdecken. Diese Pflanzenarten zeichnen sich durch ihre grünlichen, zylindrischen Blätter aus, die im Sommer eine beeindruckende violette Farbe annehmen. Die Blüten sind weißlich und verleihen der Pflanze eine besondere Ausstrahlung. Die Ureinwohner nutzten die Samen dieser Pflanzen zur Herstellung von Gofio und auch zur Herstellung von Soda. Heute sind diese Pflanzen nicht nur eine wichtige geschichtliche Quelle, sondern auch ein interessanter Teil der Flora der Kanarischen Inseln.
Routenbeschreibung
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Ortsausgang von Betancuria in Richtung Vega de Rio Palmas. 80 Meter nach der Casa de Queso biegt man rechts ab. Man folgt dem Parkplatz talabwärts für 160 Meter und biegt dann rechts ab und folgt dem Barranco de Betancuria für etwa 2,8 Kilometer durch das trockene Bachbett. Hier trifft man auf den GR 131, folgt diesem ausgeschilderten Weg ca. 300 m bergauf und unterquert die Landstraße FV-30. Der GR 131 führt 800 m auf einer Piste bergauf in Richtung Aula de la Naturaleza Parra Medina.
Sportliche Wanderer können hier eine Abkürzung nehmen und direkt und steiler zur Casa de los Padrones aufsteigen, weniger ambitionierte Wanderer nehmen 80 Meter weiter den offiziellen Weg des GR 131. Die Casa de los Padrones bietet sich für eine erste Rast an. Die schönen Mauern ermöglichen eine angenehme Rast mit entsprechender Aussicht. Danach kommt man an den historischen Ruinen des Castillo de Lara vorbei und befindet sich auf dem Weg zum Morro del Humilladero. Am Morro del Humilladero gibt es ein üppiges Dickicht aus Jorjado (Asteriscus sericeus) und eine Vielzahl von Flechten zu entdecken. Der weitere Weg führt in den einzigen Kiefernwald der Insel. Der Zustand der Bäume hat sich in den letzten Jahren verschlechtert. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden Bäume gepflanzt. Hier kann man die kanarischen Kiefern (Pinus canariensis) sehen, die zwischen 1940 und 1943 angepflanzt wurden. Es gibt auch Anpflanzungen von Olivenbäumen (Olea cerasiformis).
Danach erreicht man den Rastplatz El Pinar. Dieser Rastplatz lädt die Besucher ein, sich in der Natur auszuruhen und die Schönheit der Natur zu genießen. Er bietet einige Annehmlichkeiten mit Tischen und Grills. Hier kann man sich entspannen und eine Pause von der Hektik des Alltags einlegen. Man steigt auf dem GR 131 etwa 700 Höhenmeter auf und erreicht den Kamm. Hier folgt man dem GR 131 nach links. Auf dem nächsten Kilometer führt der GR 131 auf dem Bergkamm entlang bis zum Pass Degollada de Marrubio (584 m). Von hier aus geht es ca. 1,4 km auf dem Wanderweg FV 29 hinunter nach Betancuria. Man kreuzt die FV 30 und erreicht den alten Ortskern, wo Bars und Restaurants zur Erfrischung und Stärkung einladen. Danach geht es zurück zum Ausgangspunkt.
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