Wanderung von La Pared über die Playa de Barlovento nach Cofete

Die gebirgige Halbinsel Jandía im Süden Fuerteventuras ist mit dem Rest der Insel durch eine schmale Landenge, el Istmo de Jandía, verbunden, die aus Sandstein und Sanddünen vulkanischen Ursprungs besteht. Auf der Karte sieht diese Strecke einfach aus, und die ersten Kilometer sind es auch, denn sie verlaufen auf dem harten, flachen Sandstein neben der eher vulkanischen Gezeitenzone. Dann kommt eine Stelle, an der der harte Sandstein aufhört und man weiter landeinwärts steigen muss, um die steilen Sanddünen zu umgehen, die zum Meer hin abfallen. Es ist anstrengend, auf den weglosen Sanddünen zu laufen. Der Weg ist schmal und man verliert mehr als einmal den nicht oder kaum vorhandenen Pfad. Danach erreicht man den entlegensten Sandstrand der Insel, der wegen der langen Wege nur sehr wenige Besucher hat. Der weitere Weg nach Cofete ist eine anstrengende Strandwanderung mit Möglichkeit zur Abkühlung.

Eine alternative Route bietet sich an, indem man den Clifftop Trail wählt - ein Teil des West Coast Trails, der auch als Fernwanderung genutzt werden kann. Hier wandelt man auf atemberaubenden Pfaden, die durch felsige Abschnitte oberhalb der Klippen führen. Zweifellos stellt dieser Abschnitt des West Coast Trails auf Fuerteventura die größte Herausforderung dieser Tour dar.

Die Busverbindung mit der Nummer 111 verkehrt zweimal täglich von Cofete nach Morro Jable und ermöglicht von dort aus eine Rückfahrt nach La Pared. Eine beliebte Option ist es auch, den frühen Bus von Morro Jable nach Cofete zu nehmen und die Tour nach La Pared zu unternehmen.

Es handelt sich um eine lange Route, die sehr schwierig zu bewältigen ist. Man startet aus dem Ort La Pared vom Parkplatz am GR 131. Man folgt sofort der Piste nach rechts und nach 5 Metern nach links und hält sich parallel zur Küste. Nach 3,2 Kilometern führt der hintere Weg ans Meer. Hier beginnt das Gebiet der Agua Liques. Auf diesem Weg entlang der spektakulären Klippen und vom Wind geformten Sandsteinformationen erreicht man nach ca. 3,5 Kilometern Agua Tres Piedras am Fuße des Alto de Agua Oveja. Von dort wandert man weiter entlang der Küste mit ihren unzähligen Sandbuchten und Höhlen. Nachdem man eine Strecke von 7,9 Kilometern zurückgelegt hat, erreicht man an der Abbruchkante einen Ausblick zur einer Wasserhöhle. Bleibt man auf den schwer erkennbaren Pfaden oberhalb der Klippen erreicht man nach weiteren 1,7 Kilometer drei beachtliche Muschelgruben und ein Stückchen weiter unten offenbaren sich uns Steinkreise, welche vielleicht für rituelle Zwecke genutzt wurden. Ca. 700 Meter weiter passiert man die Klippe bei Punta Paloma. Diesen Abschnitt kann man auch der Piste weiter oben umgehen.

Weiter in südlicher Richtung nach einer zurückgelegten Distanz von ca. 14 Kilometern, gelangt man schließlich zum Abstieg zum Strand Playa Barlovento. Ein wahrhaftig idyllischer und abgeschiedener Ort.

Um den Übergang, der nur bei Ebbe passierbar ist, zu umgehen, muss man frühzeitig wieder aufsteigen. Geht man den Weg an der Playa Barlovento erlebt man grandiose Ausblicke und wer die Passage nimmt, trifft skurrile Felsen. Seine Besonderheit sind die imposanten Felsenabbrüche an der Steilküste sowie eine ungewöhnliche Felsformation, welche an ein Seepferdchen erinnert und urplötzlich aus dem Sand am Ufer emporsteigt. Der Weg entlang des Strandes ist durch weichen und schwammigen Sand erschwert und erfordert erhöhte Anstrengung.

Als Alternative verlässt man bei Flut oder wenn man keine Lust auf das Laufen im Sand hat nach ca. 900 Metern den Strand wechselt man auf den Klippenpfad. Auf Karten oft als Clifftop Trail vermerkt.

Dieser sensationelle, aber auch ein wenig schwierigere Pfad führt oberhalb des Strandes zum nächsten Strand der Playa de Cofete. Die Strecke ist mit 1,5 Kilometern etwas länger aber bietet unglaubliche Felsen und Passagen. Am Ende dessen Klippenweges stößt ein von links kommender Pfad auf die Route. Durch diesen Pfad, auf dem die Wanderwege SL FV 11 und GR 131 gemeinsam verlaufen, besteht eine Verbindung durch die Schlucht Majada del Agua zum Barrando de Pecenescal. In der Schlucht finden Ziegen und Kaninchen Wasser. Die Quelle in der Schlucht bietet zweifellos das Frischeste in der Gegend und erfreut sich bei Ziegen einer großen Beliebtheit.

Nach dem die nur bei Ebbe und gutem Wetter passierbaren Stelle erreicht ist geht zur Playa de Cofete weiter. Nach ca. 19,2 Kilometern trifft man auf die Halbinsel El Islote de Cofete o de las Siete Mujeres. Nach etwa 3,8 Kilometern entlang der Route erreicht man den Friedhof von Cofete. Der Friedhof wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von den Einwohnern von Cofete angelegt und war bis Mitte der 1950er Jahre in Betrieb. Er liegt direkt am Strand und die Gräber wurden auf sandigem Boden angelegt. Wer noch weiter oder campen will hat noch 4,4 Kilometer zum Roque del Moro vor sich. Das Ziel dieser Wanderung führt einen über Strecke von 1,1 Kilometern nach Cofete. Hier kann man den Bus nach Morro Jable und weiter La Pared nehmen.