Der Cenobio de Valerón ist möglicherweise die beeindruckendste archäologische Stätte auf Gran Canaria. Im Norden der Insel, östlich des Dorfes Santa María de Guía und in der Nähe der Autobahn GC-2, befindet sich dieses einzigartige Höhlensystem. Vor über 500 Jahren haben die Ureinwohner dieser Insel den Komplex in den weichen Tuffstein gegraben, und heute steht er unter Denkmalschutz.
Auf verschiedenen Ebenen wurden Werkzeuge und Getreidevorräte gelagert. Dadurch waren sie vor den Einflüssen von Wind und Wetter geschützt. Die Verbindung zwischen den Ebenen konnte über Treppen und Leitern hergestellt werden. Dank des natürlichen Klimas in diesen fast 300 Höhlen blieben Getreide und andere Lebensmittel lange Zeit frisch.
Die Anlage diente nicht nur dem Schutz vor Witterungseinflüssen. Durch ihre Hanglage war sie auch für Plünderer schwer auszumachen. Bei einem Angriff genügte ein schmaler Zugang, um die Anlage zu verteidigen, während die Höhlen sehr eng angelegt waren.
Die einzelnen Höhlen haben unterschiedliche Formen. Es gibt Kammern und Silos unterschiedlicher Größe. Einige sind miteinander verbunden. Einige sind über mehrere Etagen angelegt. Aufgrund der Funde ist anzunehmen, dass die Öffnungen mit Deckeln oder Türen verschlossen waren. Um eine lange Haltbarkeit der eingelagerten Lebensmittel zu gewährleisten, wurden die verbleibenden Öffnungen mit Mörtel verschlossen. Auf dem Weg dorthin verraten Tafeln Wissenswertes über die Höhlen, ihre Bewohner und die Region.
Der Name Cenobio hat seinen Ursprung in einer falschen Annahme der ersten Archäologen, die hier Untersuchungen durchführten. Sie glaubten, dass hier junge Mädchen lebten, um sich auf die Ehe vorzubereiten.
Für einen Besuch ist ein Vormittag empfehlenswert. Denn dann scheint die Sonne in die bogenförmige Öffnung in der Felswand, in der sich die Höhlen befinden.
Anfahrt
Die Zufahrt zum Cenobio de Valerón ist von Santa María de Guía aus oder über die Schnellstraße GC-2 gut ausgeschildert. Es gibt einen Parkplatz am Eingang der Anlage.