Rundwanderung von Agua de Bueyes über El Pinar und Nuestra Señora de la Peña
Fakten
Tourencharakter
Die Rundwanderung über den Berggrat der zentralen Bergregion von Fuerteventura ist ein wahrer Augenschmaus für alle, die eine Tour mit atemberaubenden Panoramen und ein wenig Kultur verbinden möchten. Die moderate Route erstreckt sich über 14 Kilometer und erfordert mit fast 670 Höhenmetern im Auf- und Abstieg eine gute körperliche Verfassung. Der Startpunkt der Wanderung befindet sich in Agua de Bueyes und führt über den Morro Rincón del Atajo auf den Bergkamm nach El Pinar, dem einzigen Waldgebiet der Insel. Ein Naturlehrpfad führt über die Ruinen des Castillo de Lara und dem Gebiet La Era zur Aula de la Naturaleza Parra Medina. Auf dem Fernwanderweg GR 131 gelangt man schließlich zur Kirche Nuestra Señora de la Peña in Vega de Rio Palmas, wo man sich bei einem Zwischenstopp das Bauwerk und das gastronomische Angebot näher anschauen kann, bevor man den Aufstieg des Rückweges beginnt. Wieder auf dem Morro Rincón del Atajo angekommen, geht es zurück auf der Aufstiegsroute.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Die Festung von Lara, auch bekannt als Castillo de Lara, hat eine lange Geschichte auf Fuerteventura. Im Jahre 1402 landete Kapitän Gadifer de la Salle zum zweiten Mal auf der Insel und führte eine kleine Armee von 23 Normannen und 40 Andalusiern an. Sie errichteten zwei getrennte Festungen, um sich vor möglichen Angriffen zu schützen. Die Ruinen der Festung von Lara sind ein Ort, an dem man die Geschichte und die natürliche Schönheit der Insel erleben kann. An den Hängen des Betancuria-Massivs wachsen Kaktusfeigenbäume mit ihren essbaren Früchten und orangefarbenen Blüten. Auch Opuntia maxima, ein Kaktus, aus dem Karmin als Farbstoff gewonnen wird, und der Indische Feigenkaktus (Opuntia dillenii) mit seinen violetten Stacheln und langen Dornen sind hier heimisch. Am Fuße der Schlucht wachsen bis zu 15 Meter hohe Kanarische Palmen (Phoenix canariensis), deren Früchte essbar sind. Aus den Blättern werden Matten, Körbe und Hüte hergestellt.
Am Morro del Humilladero findet man ein Dickicht des Jorjado (Asteriscus sericeus), eines Endemiten der Insel Fuerteventura. Die Blätter sind graugrün und behaart, die Blütenköpfe leuchtend gelb. In La Era kann man eine Tenne bewundern, eine fast rechteckige, perfekt gepflasterte Fläche. Früher wurden hier Getreide, Hülsenfrüchte und verschiedene Samen geerntet. Flechten wachsen hier in großer Vielfalt. Vor allem die Gattungen Xanthoria und Ramallina sind hier besonders häufig vertreten und zeigen sich in ihrer ganzen Pracht. Die Xanthoria fällt vor allem durch ihre leuchtend orange Farbe auf und wächst gerne auf den Zweigen des Weißdorns (Lycium intricatum). Die Ramallina dagegen hat ein krautiges Aussehen und besticht durch ihre hellgrüne Farbe.
An der Casa de los Padrones kann man den Verol (Kleinia neriifolia) entdecken, eine endemische Pflanze, die auf allen Inseln der Region vorkommt. Der Verol ist ein Strauch mit sukkulenten Stängeln, lanzettförmigen Blättern und weißen Blüten, die in Form einer endständigen Pseudodolde wachsen und dem Betrachter eine wahre Augenweide bieten. Aber auch andere Pflanzenarten wie Cosco (Mesembryanthemum nodiflorum) und Barrilla (Mesembryanthemum crystallinum) sind hier zu finden. Diese Pflanzenarten zeichnen sich durch ihre grünlichen, zylindrischen Blätter aus, die im Sommer eine beeindruckende violette Farbe annehmen. Ihre Blüten sind weißlich und verleihen ihnen eine besondere Ausstrahlung. Die Ureinwohner der Inseln nutzten die Samen zur Herstellung von Gofio und auch von Soda, da sie sich aufgrund ihres hohen Salzgehaltes besonders gut dafür eigneten. Heute sind diese Pflanzen nicht nur eine wichtige historische Ressource, sondern auch ein faszinierender Teil der kanarischen Flora.
Ein weiteres Highlight auf der Insel Fuerteventura ist zweifellos die Kapelle Nuestra Señora de la Peña in Vega de Rio Palmas, welche als Schutzpatronin der Insel verehrt wird. Der kleine Sakralbau besticht vor allem durch sein einzigartiges Alabasterbild der Virgen de la Peña, welche als Schutzpatronin gilt. Die neoklassizistische Fassade aus Stein verleiht dem einschiffigen Gebäude eine majestätische Ausstrahlung. Im Inneren der Kirche fällt der prächtige Hochaltar der Jungfrau Maria sofort ins Auge. Die Schutzheilige von Fuerteventura, die Virgen Santísima de la Peña, wird hier als sitzende Figur mit einem Kind auf dem Schoß dargestellt. Heute ist das Alabasterbildnis ein bedeutendes Kulturgut der Kanarischen Inseln und ein beliebtes Ziel für Pilger und Gläubige.
Der Naturpark Betancuria und Las Peñitas
Der größte Teil des Parks mit einer Fläche von 16.544,3 ha befindet sich in der Gemeinde Betancuria. Der Parque Rural de Betancuria ist aufgrund seiner geomorphologischen und ethnographischen Werte ein geschütztes Gebiet.
Las Peñitas ist ein Gebiet, in dem die Aufschlüsse des Basaltkomplexes der Insel auf die Lavaströme der subaerischen Vulkanserie treffen. Die Landschaft besticht durch ein einzigartiges Farbenspiel, das durch den Wechsel von sanften Hügeln, Schluchten und imposanten Gipfeln wie Morro Velosa (669 m), Morrro de la Cruz (676 m) und Gran Montaña (708 m) geprägt ist.
Routenbeschreibung
Start und Ziel der Route befinden sich an der Piste von Agua de Bueyes im Barranco de Garabato. An der Gabelung der 3 Pisten nimmt man die mittlere. Am Rastplatz beginnt der Wanderweg SL FV 28 von Agua de Bueyes nach Vega del Río Palmas. Die kleine Schutzhütte ist mit Holzbänken und Tischen ausgestattet. Man folgt dem Weg, der mit kleinen Steinen markiert ist, und steigt langsam die Cuesta de la Villa hinauf, während man den bewachsenen Hügel überquert. Die dominierende Pflanze ist die Tabaiba (Euphorbia balsamifera), die von einer üppigen Vegetation umgeben ist. Nach 2,2 km erreicht man die Anhöhe des Morro Rincón del Atajo, von wo aus sich ein herrlicher Ausblick bietet. Auf dem Gipfel des Morro Rincón del Atajo verlässt man die Wanderwege SL FV 28 und SL FV 31 und geht auf dem Bergkamm weiter. Auf dem Weg, der später zur Piste wird, erreicht man nach ca. 1,9 km den Antennenberg Morro Janana. Auf dem Antennenberg angekommen, ist die Aussicht wirklich beeindruckend, aber der umliegende Antennenwald ist vielleicht nicht die beste Wahl für eine längere Rast. Rechts und links des Bergkamms bietet sich ein herrlicher Ausblick.
Ca. 850 m weiter geht es vom Morro Janana auf der Piste. An dieser Stelle trifft man auf den Fernwanderweg GR 131, der nach links bergab führt und auf dem man nach 700 Metern den Rastplatz El Pinar erreicht. Dieser Rastplatz lädt zu einer Pause in der Natur ein. Hier kann man die Schönheit der Natur genießen. Er bietet einige Annehmlichkeiten, wie zum Beispiel Tische und Grillstellen. Der Weg führt durch den einzigen Kiefernwald der Insel. In den letzten Jahren verschlechterte sich der Baumzustand. Die Anpflanzung der Bäume war Teil eines Pilotprojekts. Man durchquert den Rastplatz und der Weg führt 2,2 km weiter durch den Wald bis zur Landstraße FV-30. Hier kann man die Kanarische Kiefer (Pinus canariensis) sehen, die zwischen 1940 und 1943 angepflanzt wurde. Es handelt sich um einen endemischen Baum. Er unterscheidet sich von den anderen Kiefernarten durch die Anordnung der Blätter oder "Nadeln" in Dreiergruppen. Es gibt auch Ölbäume (Olea cerasiformis).
Ein üppiges Dickicht von Jorjado (Asteriscus sericeus) und eine Vielzahl von Flechten kann man am Morro del Humilladero entdecken. Weiter geht es vorbei am Castillo de Lara und dem reizenden alten Herrenhaus Casa de los Padrones. Danach führt der Weg steil bergab zur Piste, die von der Aula de la Naturaleza Parra Medina zur Landstraße FV-30 führt. Diese wird vom GR 131 unterquert, der kurz darauf in die Schlucht Barranco de Betancuria einmündet. Der Weg führt nach links ca. 2,2 km durch das ausgetrocknete Bachbett und passiert Vega de Río Palmas. Für eine Pause bietet sich hier die Plaza de Nuestra Senora de la Peña an. Wer möchte, kann hier die Kirche Ermita de Nuestra Senora de la Peña besichtigen.
Der Aufstieg zum Morro Rincón del Atajo beginnt an der Kapelle Nuestra Señora de la Peña in der Ortschaft Vega de Río Palmas. Man nimmt die Straße, die neben der Kapelle hinaufführt und an mehreren Bauernhöfen vorbeiführt. Ab dem letzten Haus folgt man dem ausgeschilderten Weg, der auch durch einen kleinen Wasserlauf führt. Auf der Passhöhe folgt man der Aufstiegsroute hinunter. Nach etwa 2,1 Kilometern erreicht man den Rastplatz und Ausgangspunkt der Wanderung.
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