Wanderung Edelfrauengrab über Karlsruher Grat zum Ruhestein
Fakten
Tourencharakter
Die Wanderung zum Ruhestein führt über Wasserfälle, einen Klettersteig und bequeme Wanderwege. Sie bietet herrlichen Ausblicken über den Nord-Schwarzwald auf die angrenzenden Täler und die Rheinebene. Ein Höhepunkt ist gleich zu Beginn der Wasserfall beim Edelfrauengrab. Der Name dieses beeindruckenden Naturphänomens geht auf eine Sage zurück. Eine vornehme Dame soll hier ihr tragisches Ende gefunden haben. Aus einer Höhe von knapp 40 Metern stürzen sich die Wasserfälle in mehreren, nicht direkt aufeinander folgenden Kaskaden in die Tiefe.
Für Nervenkitzel sorgt der Klettersteig am Karlsruher Grat. Dieses Erlebnis ist alles andere als alltäglich! Ein schroffes Felsriff erhebt sich inmitten der hügeligen, grünen Mittelgebirgslandschaft des Nordschwarzwalds bei Ottenhöfen. Der Klettersteig kann aber auch einfach umgangen werden, wenn man kein Interesse am alpinen Kletterspaß hat. Dann geht es auf einem schönen Wanderweg hinauf zum Ruhestein. Der Rückweg kann entweder zu Fuß oder mit dem Bus nach Ottenhöfen erfolgen. Die Wanderung hat eine Länge von knapp 6,6 km mit 541 Höhenmetern im Aufstieg.
Höhenprofil
Hintergrundinformationen
Edelfrauengrab Wasserfälle
Das Naturschutzgebiet Gottschlägtal mit den Wasserfällen und weiter oben der Karlsruher Grat ist eine herausragende landschaftliche Attraktion im Nordschwarzwald. Die Schlucht am Edelfrauengrab bildet im Hinblick auf die Landschaftsgeschichte eine Einheit mit dem Karlsruher Grat, einer steilen Felswand. Die Südwand des Grats fällt zum von Felshängen umrahmten Gottschlägtal ab. Das landschaftliche Bild am unteren Eingang der Schlucht wird durch einen nahegelegenen Steinbruch beeinträchtigt. Gleich im Anschluss findet man den namensgebende 8 Meter hoher Wasserfall mit einer düsteren Grotte. Um diese rankt sich die düstere Sage, dass dort eine Edelfrau wegen versuchten Kindsmordes lebendig eingemauert und anschließend ertränkt wurde. Die Kaskaden in dieser abwechslungsreich geformten Abfolge haben Höhen zwischen drei und acht Metern. Sie folgen dem abrupt verengenden Tal zwischen moos- und farnbewachsenen Felshängen. Insgesamt verliert der Bach auf dieser 190 Meter langen Strecke durch die Schlucht rund 40 Meter an Höhe.
Karlsruher Grat
Der auch als „einziger Klettersteig im Schwarzwald“ bezeichnete Steig führt über den Karlsruher Grat. Es gibt weder abgesicherte Seilpassagen noch Leitern. Um den Grat zu überwinden, braucht man nur gutes Schuhwerk, vor allem aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Dafür wird man mit einem Panoramablick belohnt. Der Klettersteig selbst sollte nur bei trockener Witterung in Angriff genommen werden. Voraussetzung für die Begehung sind gutes Schuhwerk und Trittsicherheit.
Ruhestein
Der Ruhestein im Nordschwarzwald ist eine Passhöhe, die zwischen dem Murgtal und dem Achertal liegt. Sie befindet sich auf einer Höhe von 912 Metern über dem Meeresspiegel. Ihren Namen hat sie einem großen Sandstein-Findling zu verdanken, der bis 1936 auf einem benachbarten Hügel lag und als Rastplatz für Säumer und Reisende diente. Heute treffen am Ruhestein sowohl die Schwarzwaldhochstraße als auch eine Passstraße zusammen.
Früher markierte der Ruhestein die Grenze zwischen dem Großherzogtum Baden, dem Königreich Württemberg und vorher dem Fürstbistum Straßburg. Auf dem Sandsteinblock sind immer noch Spuren dieser Grenzen erkennbar.
Seit dem 1. Januar 2014 gehört ein Teilgebiet rund um den Ruhestein zum Nationalpark Schwarzwald. Dort befindet sich das Naturschutzzentrum Ruhestein an der Passhöhe, welches Ausstellungen und Veranstaltungen zum Thema Naturschutz bietet. Zusätzlich beheimatet es auch die Verwaltung des Nationalparks
Routenbeschreibung
Ausgangspunkt der Wanderung ist ein kleiner Parkplatz vor dem ehemaligen Waldhotel "Edelfrauengrab". Schon nach kurzer Zeit wird das Tal enger und die ersten Wasserbecken kommen zum Vorschein. Gleich zu Beginn der Wanderung beginnt die Ruhe und Naturidylle. Zunächst folgt man der Gelben Raute entlang des Gottschlägbaches bis zu den malerischen Wasserfällen mit dem sogenannten Edelfrauengrab, auch Strudelloch genannt. Nach nur 300 Metern erreicht man die Wasserfälle am Edelfrauengrab im Naturschutzgebiet.
Eine Felsengrotte, neben der ein Wasserfall herabstürzt. Eine große Tafel gibt Auskunft über die Sage, die dem Ort seinen Namen gab. Hier erzählt eine Tafel am Felsen von einer Sage, nach der ein Ritter namens Wolf von Bosenstein seine untreue Frau eingemauert und ertränkt haben soll.
Durch das enge, schattige Gottschlägbachtal führt die Route mal wild, mal idyllisch. Entlang des Gottschlägbaches schaffen Moose, Farne und das spärliche Licht eine mystische Atmosphäre. Kleine Wasserfälle und Wasserbecken werden auf schmalen Pfaden und Brücken passiert. Der Rundweg führt an der etwas rechts versteckten “Romantischen Brücke” vorbei.
Nach einer Weile verlässt man den Wald und folgt dem breiteren Pfad, der einen schließlich nach ca. 1,6 Kilometern zu den Sitzbänken am Getränkebrunnen beim Schmälzlehof führt. An diesem Rastplatz kann man sich ausruhen und mit erfrischenden Getränken versorgen.
Hier zweigt nach links ein Abstiegsweg ab. Nach ca. 400 m erreicht man den Aussichtspunkt Herrenschrofen. Dieser liegt etwas abseits des Hauptweges. Einen atemberaubenden Blick ins Tal hat man von dieser Felsformation aus. Nach nur ca. 200 Metern biegt man nach rechts ab und gelangt auf den Karlsruher Grat. Hier stößt man auf einen Weg, den man wieder nach rechts nimmt. Nach 100 Metern beginnt der Weg über die Felsen.
Der etwa 400 m lange Felsgrat besteht aus Quarzporphyr und erfordert einige Kletterei und Handarbeit, um ihn zu überwinden. Zahlreiche Bäume wie Tannen, Kastanien, Eichen und Buchen säumen den Grat. Da der Weg nicht markiert ist, muss man sich seinen eigenen Weg über die Felsen suchen. Die Anstrengung lohnt sich jedoch aufgrund der beeindruckenden Aussichtspunkte entlang des Grates. Für weniger Mutige oder Schwindelfreie gibt es eine Alternativroute, die mit einer blauen Raute markiert ist und am Ende wieder auf den Hauptweg trifft. Der Klettersteig selbst sollte nur bei trockener Witterung begangen werden. Um den Steig sicher begehen zu können, sind gutes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich. Auch Schwindelfreiheit wird vorausgesetzt.
Am Ende des Grats kommt man im Wald zu einer kleinen Einsattelung, wo eine Infotafel steht. Hier folgt man dem mittleren Weg etwa 600 Meter hinauf zum Bosensteiner Eck. Man quert die Kernhofstraße und folgt auf den nächsten 3 Kilometern dem Karl-Ross-Weg bis zum Ruhestein. Am Ruhestein kann man mit Bus zurück nach Ottenhöfen oder wandert zurück.
Hinweise + Tipps
Anfahrt und Parken
Abzweigung von der Ruhesteinstraße in Ottenhöfen beim Hotel-Restaurant Sternen in das Gelände eines Schotter- und Edelsplittwerkes. Ausgangspunkt ist der Weg, der sich hinter dem Steinbruch befindet. Neben dem ehemaligen Waldhotel Edelfrauengrab befindet sich ein kleiner Parkplatz. An stark frequentierten Wochenenden muss das Auto auf dem Werksgelände geparkt werden.
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