Das Malpaís de Güímar (schlechtes Land von Güímar) besteht aus einem Vulkankegel, Nebenkegeln und mehreren basaltischen Lavaströmen. Der große Vulkankegel wird Montaña Grande (Großer Berg) genannt und erreicht eine Höhe von 276 Metern. Sein Krater, in dem einst Getreide angebaut wurde, hat einen Durchmesser von etwa 300 Metern und eine Tiefe von 50 Metern. Das 1987 ins Leben gerufene Schutzgebiet »Reserva Natural del Malpaís de Güímar« erstreckt sich über eine Gesamtfläche von etwa 290 Hektar. Das Malpaís de Güímar entstand durch eine Reihe von Vulkanausbrüchen, von denen der jüngste und bedeutendste vor weniger als 10.000 Jahren durch Spalten in der Seite des Kegels der Montaña Grande ausgelöst wurde. Zwei Gipfel früherer Eruptionen erheben sich über der Lavaebene, der rötlich gefärbte Montaña de la Mar (Berg des Meeres) und Las Morras del Corcho (Korkfelsen). Zusätzlich zu den Lavaströmen gab es pyroklastische Eruptionen von Asche und vulkanischen Bomben, die verschiedene Kegel bildeten.
Die Uferlinie des Malpaís ist erodiert, an einigen Stellen haben sich Strände gebildet.
In der Vulkanlandschaft sind Lavaröhren freigelegt worden. Bemerkenswert ist die Cueva Honda (Tiefe Höhle), auch als Cueva de los Burros bekannt, die teilweise eine Höhe von bis zu 5 Metern aufweist. Sie soll durch eine große Gasblase in einer Lavaröhre entstanden sein.
Aufgrund des speziellen Klimas, das hier herrscht, konnten sich zahlreiche endemische Arten auf besondere Weise entwickeln. Die Vegetation ist an die hohe Sonneneinstrahlung und den geringen Niederschlag angepasst. Besonders häufig sind Kanaren-Wolfsmilch, die Tabaiba und andere Wolfsmilcharten vertreten. In der Küstenregion herrschen Lattichgewächse und Kammförmiger Strandflieder vor und in sandigen Gebieten gedeihen Ginster und Süßgräser. Über 60 Flechtenarten sind zudem auf dem Gebiet des Malpaís zu finden.
Das Malpaís de Güímar wurde in früheren Zeiten auch landwirtschaftlich genutzt. An den Hängen des Montaña Grande und am Rande des Malpaís findet man verfallene Terrassenfelder, Brunnen und Wasserkanäle. An der Küste gibt es Überreste von Salinen zur Salzgewinnung.